Neuhausen am Rheinfall – Der Medizinalbedarfhersteller IVF Hartmann hat im ersten Halbjahr 2023 etwas weniger Umsatz erzielt. Unter dem Strich konnte der Gewinn aber dennoch deutlich gesteigert werden. Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich das Unternehmen bei der Umsatzentwicklung zurückhaltender, passt jedoch die Gewinnprognosen nach oben an.
Der Umsatz ging im ersten Semester 2023 um 1,8 Prozent auf 71,6 Millionen Franken zurück, wie IVF Hartmann am Dienstag mitteilte. Dabei hätten der signifikant rückläufige Markt für Desinfektionsprodukte sowie der Preiszerfall bei Untersuchungshandschuhen die Rechnung belastet. Das Marktumfeld sei insgesamt weiterhin volatil und habe noch nicht die Stabilität des Vor-Pandemiezeitraums erreicht.
Gewinnsprung
Deutlich steigern konnte sich das Unternehmen dagegen bei den Gewinnzahlen. So legte der Betriebsgewinn (EBIT) um satte 27,5 Prozent auf 7,7 Millionen Franken zu. Der Reingewinn lag mit einem Wert von 7,0 Millionen gar um knapp 40 Prozent über dem Vorjahr. Zum Gewinnplus beigetragen habe unter anderem die per Anfang 2023 abgeschlossene Neuausrichtung der Produktion im Geschäftsfeld Wundversorgung.
Auch sei der Marktanteil im Vertriebskanal Apotheken und Drogerien weiter gesteigert worden, wobei die Marken MoliCare und Dermaplast einen wichtigen Beitrag geleistet hätten, heisst es weiter. Auch in den Spitälern und Pflegeheimen habe die Marktdurchdringung durch neue Angebote erhöht werden können.
Ausblick angepasst
Mit Blick auf das anhaltend volatile Marktumfeld seien Prognosen für den weiteren Geschäftsverlauf schwierig, schreibt das Unternehmen. So dürften die Unsicherheiten in den Beschaffungsmärkten weiter anhalten und auch auf der Absatzseite sei auf kurze Sicht nicht mit einer Beruhigung zu rechnen.
Für das Geschäftsjahr 2023 rechnet das Unternehmen neu mit Umsatzerlösen im Rahmen des Vorjahrs. Im Februar war IVF Hartmann noch von einem «soliden» Umsatzwachstum ausgegangen. Zuversichtlicher zeigt sich das Management dagegen für die Gewinnentwicklung: Demnach soll der Betriebsgewinn (EBIT) leicht über dem Vorjahr ausfallen, nachdem im Frühjahr noch ein Ergebnis in der Grössenordnung des Vorjahres in Aussicht gestellt worden war. (awp/mc/ps)