IVF Hartmann verbucht leichten Umsatz- und Gewinnrückgang
Neuhausen – Die im Bereich der medizinischen Verbrauchsgüter tätige IVF Hartmann Gruppe hat im ersten Semester 2016 ihren Wachstumskurs aufgrund sinkender Preise nicht fortsetzen können. Der Umsatz fiel leicht um 0,2% auf rund 67 Mio CHF, wie das Unternehmen am Donnerstag in einer Mitteilung schreibt.
Der Preisdruck am Absatzmarkt sowie positive Einmaleffekte in der Vorjahresperiode hätten dazu geführt, dass die Umsatzerlöse tiefer ausfallen als im ersten Halbjahr 2015. Das um den Preiszerfall bereinigte mengenmässige Wachstum liege jedoch bei rund 2,6%.
Rein operativ ist das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT sowie der Konzerngewinn gegenüber dem Vorhalbjahr jedoch leicht gestiegen. Sondereffekte in der Vorperiode, insbesondere die Auflösungen von Rückstellungen im Umfang von rund 0,4 Mio CHF, seien für den leichten Rückgang von EBIT und Konzerngewinn in den ersten sechs Monaten verantwortlich.
Konkret erzielte die Gruppe von Januar bis Juni ein um 1,3% geringeres Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 10 Mio CHF sowie einen Konzerngewinn, der mit 8,3 Mio CHF 1,7% tiefer liegt als im Vorhalbjahr. Die EBIT-Marge schrumpfte ebenfalls aufgrund der Sondereffekte in der Vorperiode um 0,2 Prozentpunkte auf 15%. Unter dem Strich verblieb damit ein Konzerngewinn von 8,3 Mio, nach 8,5 Mio CHF im Vorhalbjahr.
In der Bilanz spiegeln sich die Zahlen dahingehend, dass die Bilanzsumme im Vergleich zu Ende 2015 um rund 1,7 Mio CHF schrumpfte, was hauptsächlich auf einen tieferen Bestand an flüssigen Mitteln und kurzfristigen Darlehen zurückzuführen sei. Demgegenüber steht die Zunahme an Kundenforderungen um 1,5 Mio auf total 14,4 Mio CHF aufgrund der umsatzstarken Monate Mai und Juni. Den Investitionen von 0,8 Mio CHF stehen den Angaben nach Abschreibungen in der Höhe von 1,7 Mio CHF gegenüber.
Kostenreduktion und Konsolidierung im Fokus
Um die Kostenstruktur zu verbessern, habe sich die IVF Hartmann im ersten Halbjahr auf die Umsetzung «globaler sowie regionaler Kostenreduzierungsinitiativen im Supply Chain Management» konzentriert. Mittels Anlageinvestitionen sei die Kapazität in der HydroClean-Produktion modernisiert worden. Zudem konnten von Januar bis Juni «signifikante» Produktivitätssteigerungen realisiert und die Lagerstandortkonsolidierung abgeschlossen werden, heisst es dazu.
Grundsätzlich habe sich IVF Hartmann im wettbewerbsintensiven Gesundheitsmarkt erfolgreich behauptet, trotz hohem Preisdruck. Der teilweise Einkauf von Produkten im Ausland habe dazu geführt, dass Kunden die Weitergabe der Gewinne gefordert haben. Die Kunden kaufen vermehrt dort ein, wo sich Preisvorteile erzielen lassen, resümiert IVF.
Trotz des hohen Preisdrucks halte das Unternehmen aber an der Strategie fest, sich durch einen «Produkt- und Dienstleistungsmix» abzuheben, der kundenseitig zu Einsparungen bei Prozesskosten führe. Mit der gezielten Erweiterung des Sortiments und des Dienstleistungsportfolios sowie Investitionen zur Effizienzsteigerung will sich das Unternehmen denn auch in der zweiten Jahreshälfte steigern, heisst es dazu.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet IVF Hartmann daher mit Umsatz- als auch Gewinnzahlen, die leicht über dem Vorjahreswert zu liegen kommen.
Im frühen Handel gehören die Titel zu den grössten Verlierern der Schweizer Börse und büssen gegen 09.50 Uhr rund 3,4% ein, während Gesamtmarkt SPI um 0,31% anzieht. (awp/mc/ps)