IWF erhöht BIP-Prognose für die Schweiz leicht

IWF erhöht BIP-Prognose für die Schweiz leicht
(Photo by Ian Taylor on Unsplash)

Washington – Dank steigender Covid-Impfquoten beschleunigt sich nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) die Konjunkturerholung in Europa. Für die meisten Staaten werden die Aussichten für dieses Jahr mittlerweile besser eingeschätzt.

Für die Schweiz prognostizieren die IWF-Ökonomen nun ein BIP-Wachstum von 3,7 Prozent, wie sie am Mittwoch mitteilten. Im Frühling waren sie noch von einem Wachstum von 3,5 Prozent ausgegangen. Leicht höher ist auch die Prognose für 2022: Sie wurde auf 3,0 von 2,8 Prozent angehoben.

Für den gesamten Kontinent sagen die IWF-Experten für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 5,4 Prozent voraus – ein Prozentpunkt mehr als noch im April erwartet. 2022 und 2023 dürften sich die Raten wieder normalisieren – mit zunächst 4,1 und dann 2,3 Prozent.

Die Schwergewichte Frankreich und Italien werden dieses Jahr stärker zulegen als bislang gedacht. Irland ragt zudem mit einem Plus von 13 Prozent heraus, das sind fast neun Prozentpunkte mehr als im Frühjahr erwartet.

Deutschland tiefer
Heruntergestuft wurden die Prognosen für dieses Jahr unter anderem für Spanien und Deutschland. In beiden Fällen wurden die Erwartungen für 2022 aber deutlich angehoben. Die Erholung von der Corona-Krise verschiebt sich also stärker in das nächste Jahr. Für Deutschland sagt der IWF dieses Jahr ein Plus von 3,1 Prozent voraus, 2022 sollen es dann 4,6 Prozent sein.

Der IWF betonte, Europa sei der Kontinent mit der höchsten Impfquote. Allerdings gebe es auch hier grosse Unterschiede, vor allem die Schwellenländer hinkten hinterher.

Als neuen Risikofaktor nannte der IWF die Inflation, die Ende August zum Vorjahr fünf Prozent betrug. Gründe dafür sind der Vergleich zum Krisenjahr 2020, Lieferkettenprobleme in vielen Branchen, höhere Rohstoffpreise und die anziehende Nachfrage. 2022 sollte sich die Teuerungsrate aber wieder etwas normalisieren. Ausnahmen könnte es in Ländern geben, deren Währungen unter Druck seien. Als Beispiele nannte der IWF die Türkei und Belarus.

Für die Schweiz macht sich der IWF in Sachen Inflation keine Sorgen. Für das laufende Jahr wird eine Teuerung von 0,4 Prozent, für 2022 von 0,6 Prozent vorhergesagt. (awp/mc/pg)

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