Jacobs: «Sicherstellen, dass es in Zukunft noch Kakao gibt»
Andreas Jacobs, Präsident Jacobs Holding.
Zürich – Andreas Jacobs, Präsident der Jacobs-Familienholding und VR-Präsident von Barry Callebaut, will einen möglichen Versorgungsengpass beim Kakao verhindern. «Als Schokoladenhersteller muss man sicherstellen, dass es in zehn Jahren noch Kakao gibt», sagte er in einem Interview mit dem «Tagesanzeiger» vom Montag.
Die Gefahr des Versorgungsengpasses zwinge Barry Callebaut, an der die Jacobs-Holding eine Beteiligung von gut 50% hält, noch mehr in Anbauländer zu gehen. «Wir müssen schauen, dass die Bauern nicht plötzlich auf Kautschuk umstellen, weil das leichter fällt als der Kakaoanbau», so der Präsident gegenüber dem «Tagesanzeiger». Dazu müsse man auch Kosten in Kauf nehmen, von denen man erst ein paar Jahre später etwas hat. «Es käme uns viel billiger, wenn wir keine Leute hätten, die in den Busch fahren, die Bauern unterstützen und kontrollieren. Da wäre unser Jahresergebnis mit Sicherheit deutlich besser, aber wohl nicht das Ergebnis von 2015.» Solche Entscheide würden jedoch Zündstoff bergen, denn es gäbe natürlich keine Garantie, dass die Zahlen 2015 besser sein werden, kommentierte Jacobs.
Bedeutung der Zeitarbeit unterstrichen
Beim Personalvermittler Adecco, an dem die Jacobs-Holding 18,3% hält, unterstrich Jacobs die Bedeutung der Zeitarbeit. Die Zeitarbeit habe ein gutes Image: «Sie ist seit langem und gerade jetzt wieder ein wesentlicher Faktor, dass die Wirtschaft wachsen kann.» Jacobs räumt indessen ein, dass es die Zeitarbeit klar schwieriger in Ländern habe, die weniger liberalisiert sind. (awp/mc/ps)