John Bercow – Patriot und bekennender Federer-Fan am Alpensymposium

v.l.n.r Oliver Stoldt und John Bercow (Foto Schenk)

Interlaken – Das Alpensymposium in Interlaken hatte am Dienstag und Mittwoch viele Höhepunkte zu bieten, einer davon war der Besuch des ehemaligen Sprechers des britischen Unterhauses, John Bercow, Patriot und bekennender Roger Federer-Fan.

Das 17. Alpensymposium ist nach einer einjährigen Kreativpause erfolgreich über die Bühne gegangen. Vor vollen Rängen und mit dem neuen Moderator Florian Inhauser konnte eine bunte Palette von hochkarätigen, nationalen und internationalen Referentinnen und Referenten das Publikum begeistern.

Eines der Highlights war am Mittwoch der Auftritt des ehemaligen Sprechers des britischen Unterhauses, John Bercow, der als Patriot auch weiterhin überzeugt ist, dass der Brexit ein Fehler ist. Er akzeptiere jedoch den demokratischen Entscheid Grossbritanniens, Ende Januar die EU zu verlassen, erklärte Bercow an einem Medienroundtable am Alpensymposium. Bercow, der mit seinen eindrücklichen «Order, Order»-Rufen während den Brexit-Debatten ein Medienstar wurde, gab sich in Interlaken durchaus moderat und äusserte sich nicht dazu, ob es für die Schweiz in oder ausserhalb der EU besser wäre. Er verstehe zu wenig von der Schweizer Politik. Bercow sah aber durchaus Parallelen zwischen der Schweiz und Grossbritannien nach dem Brexit. In Bezug auf die Schweiz erklärte sich der lizenzierte Tennislehrer Bercow als «all time»-Fan von Roger Federer und wusste mit erstaunlichen Detailkenntnissen über den Weltstar zu punkten, den er einst als Gastmoderator für einen britischen Radiosender interviewen durfte.

Ich will Spass haben
Beliebt beim Publikum waren unter anderem die Keynotes des «Königs der Taschendiebe» Christian Lindemann, der Juristin und Hüttenwartin Kai Leonie Tschan, der Astronauten-Ausbilderin Laura Winterling und insbesondere der nach einem Unfall querschnittsgelähmten deutschen Olympiasiegerin und Weltmeisterin im Bahnradfahren Kristina Vogel. Kristina Vogel, die am Abend noch den goldenen Schlüssel der Stadt Interlaken erhielt, zeigte sich auch im Rollstuhl voll motiviert, das Leben zu geniessen. «Wichtig ist, was wir daraus machen», erklärte sie aufgestellt. «Das Leben ist schön, ich will Spass haben».

Aber auch die Smart-City-Spezialistin Ayesha Khanna, der UBS-Innovator Martin Meyer, die Gründerin des Thinktanks civicLab, Anja Wyden Guelpa, der Pilot und Teamcoach Philip Keil sowie der Schweizer Hirnforscher und Starmind- und Mindfire-Gründer Pascal Kaufmann, der für eine menschenartige künstliche Intelligenz durch einen Verbund von hochintelligenten Menschen plädierte, wussten das Publikum zu begeistern. Der Google Chief Innovation Evangelist Frederik G. Pferdt versuchte am Mittwochmorgen das Publikum zu überzeugen, sich von der Gewohnheit, Ideen immer zuerst kritisch zu hinterfragen, abzuwenden und als Optimisten die Chancen zu erkennen und sie wachsen zu lassen. Wie Pferdt setzte sich auch der Marketing-Professor Marcus Schögel in seiner humorvollen Art dafür ein, Experimente zuzulassen und vor allem Kundenprozesse zu verstehen und nicht in erster Linie vom Produkt her zu denken.

Mit einem Hackerangriff ist jederzeit zu rechnen
Der Cyber-Security-Spezialist Peter Hacker appellierte an die Besucherinnen und Besucher des Alpensymposiums, angesichts der wachsenden Bedrohungen im Cyberspace jederzeit mit einem Hacker-Angriff zu rechnen und einen Response-Plan bereit zu haben. Der SRF-Nahostkorrespondent Pascal Weber legte die Hintergründe über die kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten dar und weshalb sich die USA und der Iran als Todfeinde betrachten. Die TV-Journalistin und Expertin für China & Middle East, Martina Fuchs, informierte das Publikum über die vom «Powerhouse» China gepushten Fortschritte und Absichten, die hinter der neuen Seidenstrasse stecken.

iPad-Magier und Brainstore
In einer spannenden und einzigartigen Performance machte der iPad-Magier und Digitalisierungsspezialist Simon Pierro die Digitalisierung sichtbar. «Get. It. Done.» forderte die innovative Unternehmerin Nadja
Schnetzler, die aus ihrem 1997 eröffneten weltweiten Ideenhandel namens BrainStore unterdessen mit 80 Mitarbeitenden und 3000 Freelancern mehr als 1000 Projekte für ihre internationale Kundschaft realisiert hat.

Am gut besuchten Dinner am Dienstagabend informierte Alpensymposium-Gründer Oliver Stoldt sein Publikum, dass er beabsichtige, bis mindestens zur 20. Ausgabe weiterzumachen. Die nächste Ausgabe des Events, der sich als einer der führenden Anlässe für Wissenstransfer und Networking definiert, findet am 12. und 13. Januar 2021 wieder im Victoria-Jungfrau Grand Hotel und Spa in Interlaken statt. Die diesjährige Ausgabe zog Entrepreneurs, C-Level, innovative Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Vertreter von KMU’s an.

Alpensymposium

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