Interlaken – Die Jungfraubahn-Gruppe hat sich im Jahr 2022 sukzessive von der Corona-Krise erholt und deutlich mehr Gäste befördert als im Vorjahr. Auch der Start in die Wintersaison verlief erfreulich. Bis zum Niveau von vor der Pandemie fehlt aber noch ein gutes Stück.
«Es ist insgesamt eine erfreuliche Entwicklung nach der Pandemie», sagte Jungfraubahn-Chef Urs Kessler gegenüber der Nachrichten-Agentur AWP. Besonders erfreut zeigt er sich über den Steigerungslauf während des Jahres.
So seien im ersten Halbjahr noch wenige ausländische und vor allem asiatische Touristen gekommen. Im zweiten Semester seien diese dann aber nach und nach wieder gekommen. Besonders im Schlussquartal habe es eine markante Steigerung gegeben und im Dezember seien die Besucher bereits wieder aufs Jungfraujoch gekommen wie Rekordjahr 2019, so Kessler.
Prognose für 2023 «äusserst schwierig»
Insgesamt beförderte der Bergbahnbetreiber im Jahr 2022 knapp 625’000 Besucher aufs Jungfraujoch. Das sind deutlich mehr als im Vorjahr, als lediglich 365’000 Gäste kamen. Vom Rekordjahr 2019 mit über 1 Million Besuchern sind die Zahlen allerdings noch immer rund 40 Prozent entfernt.
Zur starken Steigerung der Gästezahlen um 71 Prozent sei es insbesondere durch die Rückkehr der Besucher aus verschiedenen asiatischen Märkten und den USA gekommen. Die Gäste aus China fehlten aber nach wie vor und die Zahl der Gruppenreisen lag weiter deutlich hinter Vorkrisenniveau.
CEO Kessler rechnet mit Blick auf das angebrochene Jahr 2023 aber mit einer Fortsetzung der positiven Tendenz. Ab März 2023 erwartet der CEO zudem mit einer Rückkehr der chinesischen Gäste, wobei erste Buchungen bereits vorlägen..
Eine genau Prognose sei zum aktuellen Zeitpunkt aber «äusserst schwierig» und verweist auf die weiterhin bestehenden Probleme. Noch immer gebe es international nicht genügend Flugverbindungen. Hinzu komme, dass in der Jungfrauregion zu wenige Betten vorhanden seien und durch den Ukraine-Krieg Unsicherheiten vorherrschten.
Wintersaison startet erfreulich, aber unter Vorjahr
Mit dem Start in die Wintersaison 2022/23 ist die Bergbahnbetreiberin derweil zufrieden. Unterm Strich lagen die Skier Visits von Saisonstart am 26. November bis zum 31. Dezember mit 162’200 Besuchen aber knapp 16 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Es seien mit über 33’000 Top4-Skipässen im Vorverkauf rund 3000 Pässe weniger abgesetzt worden als in der Wintersaison 21/22. Die Jungfraubahn führt das auch auf die Preiserhöhung zurück – aufgrund der höheren Energiekosten stieg der Preis für den Skipass auf 850 von 777 Franken.
Für die Zukunft gibt sich das Unternehmen optimistisch. Die langfristige Strategie werde sich auszahlen und die V-Bahn habe eine grosse Anziehungskraft. Die internationalen Marktbesuche gegen Ende 2022 stimmten zuversichtlich. (awp/mc/ps)