Jungfraubahn mit Rekordgewinn im Semester

Jungfraubahn mit Rekordgewinn im Semester
Jungfraujoch mit Sphinx und Aletschgletscher. (Foto: Jungfraubahn)

Interlaken – Die Jungfraubahn-Gruppe hat im ersten Halbjahr 2017 von einer wieder deutlich erstarkten Nachfrage aus Asien profitiert. Insbesondere die Gästezahlen aus China seien sehr erfreulich gewesen, sagt CEO Urs Kessler in einem Video zum Halbjahresbericht. Auf die zweite Jahreshälfte blickt das Unternehmen zuversichtlich.

Der Betriebsertrag stieg um 17% auf 92,2 Mio CHF und auch der Verkehrsertrag legte um 17% auf 68,9 Mio zu, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt. Das Betriebsergebnis (EBIT) wurde mit 21,2 Mio fast verdoppelt. Dies sei insbesondere einer Zunahme beim Gruppengeschäft zu verdanken. Unter dem Strich resultierte ein um gut 59% höherer Rekord-Reingewinn von 16,9 Mio CHF.

Jungfraujoch stark besucht
Insgesamt reisten im ersten Halbjahr 464’000 Besucher zur Hauptattraktion, dem Jungfraujoch. Mit einem Plus von 24% gegenüber dem Vorjahr sei dies das bisher beste Ergebnis. Der Netto-Verkehrsertrag beim Segment Jungfraujoch stieg denn auch um 22% auf 47,4 Mio CHF.

Erlebnisberge boomen
Auch die Erlebnisberge entwickelten sich erfreulich, sie «boomten» geradezu, so CEO Kessler. Die Firstbahn registrierte ein Plus bei den Besucherzahlen von 12%, der Netto-Verkehrsertrag kletterte um 34% auf 5,8 Mio CHF. Unter anderem hätten das stabile Wetter im Juni geholfen sowie der frühere Start in die Sommersaison durch die Ausdehnung der Saisonzeiten.

Wintersaison bleibt hinter den Erwartungen zurück
Unterdurchschnittlich zeigte sich indes die gesamte Wintersaison 2016/17, und das trotz eines frühen Starts bereits im November. Von Januar bis April registrierte die Jungfrau Ski Region rund 779’500 Skier-Visits, ein Rückgang um 2,7%. Der Netto-Verkehrsertrag aus dem Wintersportgeschäft lag bei 15,7 Mio CHF und damit nur knapp über dem Vorjahr (+0,2%).

Das V-Bahnprojekt bleibe derweil das strategische Hauptprojekt des Unternehmens, heisst es weiter. Derzeit hofft die Gruppe auf eine zeitnahe Erledigung der Einsprachen, um den Gesamtbauentscheid im Frühjahr 2018 zu erhalten. Man sei mit allen Einsprechern in sehr intensiven Gesprächen. Wenn alles wie geplant laufe, soll die Männlichenbahn im Winter 2019/20 starten und die 3S-Bahn «Eiger Express» im Winter 2020/21 eröffnen.

Zuversichtlicher Ausblick
Einen konkreten Ausblick auf das Gesamtjahr gibt das Unternehmen nicht, man sei für das zweite Halbjahr gut positioniert, heisst es im Halbjahresbericht. Dies sei der starken Stellung auf den interkontinentalen Wachstumsmärkten sowie der Diversifikation der Gästeströme zu verdanken.

Der aktuelle Buchungsstand stimme ihn zuversichtlich, erklärt der Firmenchef im Video weiter. Ebenso sei die Resonanz aus Verkaufsreisen in Asien. Eine Sprecherin merkte gegenüber AWP aber an, dass die zugespitzte Lage in Nordkorea ein Risikofaktor für die Reisefreudigkeit der asiatischen Touristen werden könnte.

Erwartungen übertroffen
Mit den Zahlen hat die Gesellschaft die Schätzungen der Analysten deutlich übertroffen. Entsprechend positiv ist das Echo. Vontobel-Experte René Weber kündigte eine Erhöhung seiner Schätzungen und des Kursziels an. Das Rekordergebnis habe auch die gesteigerte Qualität und Produktivität mit der Fahrplanerweiterung und der verkürzten Rundfahrzeit zum Jungfraujoch reflektiert. Allerdings dürfte sich das zweite Halbjahr nicht mit der gleichen Dynamik entwickeln wie der Juli und August.  (awp/mc/pg)

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