Interlaken – Die Jungfraubahn-Gruppe hat im vergangenen Jahr 2011 einen Gewinn von 25,4 Mio CHF erzielt. Das sind 12,3% mehr als vor einem Jahr, als das Bergbahnunternehmen mit 22,6 Mio bereits einen Rekordgewinn erreicht hatte. Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg um 6,9% auf 31,0 Mio, wie die Jungfraubahnen mitteilen. Der Betriebsertrag wuchs sich um 6,7% auf 147,8 Mio CHF, was ebenfalls Rekord bedeutet.
Der Verwaltungsrat der Jungfraubahn-Gruppe unterbreitet an der Generalversammlung vom 14. Mai den Aktionären zwei Anträge zur Ausschüttung von insgesamt 2,30 CHF je Titel. Zum einen soll die Dividende um 20 Rappen auf 1,80 CHF erhöht werden. Zum anderen sollen die Anleger in den Genuss eines handelbaren Optionsrechts im Wert von 50 Rappen je Aktie kommen. Dieses Recht werde durch eine verrechnungssteuerfreie Herabsetzung des Aktienkapitals durch Nennwertreduktion finanziert.
14 % mehr Gäste auf dem Jungfraujoch
Bereits Mitte Februar hatte die Gruppe Angaben zum Verkehrsertrag gemacht, der um 5,6% auf 110,2 Mio CHF. Die Zahl der Gäste auf dem Jungfraujoch stieg – wie bereits seit Anfang Januar bekannt – um 14% auf 765’000 Personen.
Grosse Nachfrage aus Asien
Das Wachstum respektive den Besucherrekord habe die Gruppe vor allem mit asiatischen Gästen erzielt, heisst es weiter. Die globalen Marketingaktivitäten hätten sich ausbezahlt.
Wintersport schwächelt
Im Geschäftsfeld Wintersport hingegen sanken die Einnahmen um 8,2% auf 23,5 Mio. Das Geschäft litt unter der Euro-Schwäche und einem Wärmeeinbruch im März 2011. Ausserdem startete die Wintersaison 2011/12 aufgrund des fehlenden Schnees erst am 17. Dezember.
Im Segment Erlebnisberge, welches den Ausflugsverkehr auf den Harder Kulm, nach First und Winteregg-Mürren umfasst, wirkte sich die ungünstige Währungsentwicklung ebenfalls negativ aus. Dennoch konnte der Umsatz um 4,7% auf 8,7 Mio gesteigert werden.
Zielsetzungen übertroffen
Die Gruppe habe erneut alle langfristigen Zielsetzungen übertroffen. Die Umsatzrendite lag mit 17,2% über dem angestrebten Wert von «mindestens 12%», die EBIT-Marge betrug 21,0% verglichen mit dem Ziel «mindestens 15%» und der Eigenfinanzierungsgrad lag mit 77,7% klar über der Zielvorgabe von 70%.
Für den Free Cashflow streben die Jungfraubahnen für den Zeitraum 2004 bis 2013 einen Wert von mindestens 130 Mio CHF an. Diese Zielsetzung sei bereits per Ende 2011 mit 152,7 Mio übertroffen worden, so der Geschäftsbericht. Für die beantragte Dividende von 1,80 CHF je Titel errechnet sich derweil ein Payout-Ratio von 41,3%, was im oberen Bereich der angestrebten Bandbreite von 33% bis 45% liegt.
Investitionen von 45 Mio Franken
Insgesamt hat das Unternehmen im vergangenen Jahr überdurchschnittlich hohe Investitionen von 45 Mio CHF in die Modernisierung der Anlagen und die Erweiterung der Angebote getätigt. So etwa in die Produktionsanlage des Kraftwerks Lütschental, in einen Doppelspurabschnitt oberhalb von Wengen oder in zahlreiche Beschneiungsanlagen. Ausserdem wurde Ende März 2012 auf dem Jungfraujoch ein 250 Meter langer Erlebnisstollen eröffnet.
Nachfrage hält an
Die Jungfraubahnen können auch im neuen Geschäftsjahr auf asiatische Gäste zählen. Der Buchungsstand lasse für 2012 erneut auf eine grosse Nachfrage aus den asiatischen Märkten schliessen, schreibt das Unternehmen im Geschäftsbericht. Während sich in Japan und insbesondere in Korea eine Konsolidierung auf hohem Niveau abzeichne, entwickeln sich der indische und der chinesische Markt «sehr erfolgsversprechend». Die Jungfraubahnen seien darüber hinaus daran, in vielen anderen Ländern, vorab im asiatischen Raum, weiter Fuss zu fassen.
Wechsel im VR
Im Verwaltungsrat kommt es zu einem Wechsel: Das langjährige Mitglied Paul von Allmen wird sich nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Für ihn soll Nils Graf, ein Unternehmer in der Baubranche, ins Gremium gewählt werden. (awp/mc/pg)