Urs Kessler, CEO der Jungfraubahn Holding.
Interlaken – Die Jungfraubahn ist eines der wenigen Tourismus-Unternehmen, das im ersten Halbjahr 2011 von der Schwäche des Euro profitierte. Da Reisen für Touristen aus dem asiatischen Raum nach Europa günstiger wurden, konnte die Frankenstärke kompensiert werden. Entsprechend stark fiel die Gewinnsteigerung aus. Auch der Start in die zweite Jahreshälfte sei geglückt.
Der Betriebsertrag stieg um 6,6% auf 71,7 Mio CHF, der Verkehrsertrag wurde um 8,6% auf 55,3 Mio gesteigert. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um knapp 24% auf 14,1 Mio, entsprechend lag die EBIT-Marge bei 19,7% nach 16,9% im Vorjahr. Der Reingewinn kletterte ebenfalls um fast 24% auf 11,2 Mio, wie die Jungfraubahn am Mittwoch mitteilte.
Über den Schätzungen der Analysten
Mit den vorgelegten Zahlen hat die Gesellschaft die Schätzungen der Analysten der Bank Vontobel übertroffen. Die Experten hatten mit einem Betriebsertrag von 67,4 Mio CHF, einem EBIT von 12,7 Mio und einem Reingewinn von 9,9 Mio gerechnet.
313’000 Gäste auf dem Jungfraujoch
Der Ausflugsverkehr auf das Jungfraujoch entwickelte sich positiv, über 313’000 Gäste wurden auf das wichtigste Ausflugsziel der Bahnbetreiberin transportiert. Die positive Entwicklung des Gruppenreisegeschäfts setzte sich im ersten Semester fort.
Erfolgreiches Marketing in Asien
Neben den Währungseinflüssen trugen auch die intensivierten Marketingmassnahmen der Gruppe dazu bei, dass auf den asiatischen Märkten ein Wachstum zu verzeichnen war.
Weniger Gäste aus dem Euroraum
Da der Anteil der Gäste aus dem Euroraum in der Wintersaison höher ist, führte die Euroschwäche zu weniger Gästen. Die Jungfrau Ski Region erzielte entsprechend einen Umsatzrückgang um rund 7% auf 29,7 Mio CHF. Die Jungfraubahn, die an der Ski Region einen Anteil von rund 63% hat, erzielte einen Ertrag von 19,4 Mio aus dem Verkauf von Wintersportpässen. Die Investitionen der letzten Jahre in Beschneiungsanlagen hätten sich im schneearmen Winter günstig ausgewirkt.
Guter Start in die zweite Jahreshälfte
Auch der Start in die zweite Jahreshälfte war laut der Mitteilung gut. Die Frequenzen auf dem Jungfraujoch – Top of Europe stiegen im Juli und August um 9% gegenüber dem Vorjahr. In diesen Hochsaisonmonaten besuchten 245’000 Personen die Hauptattraktion des Unternehmens. Erneut sei die Entwicklung insbesondere den asiatischen Gästen zu verdanken, das Erdbeben in Japan habe kaum Einfluss gehabt.
Mit Blick auf die Wintersaison 2011/12 dürfte sich aber der starke Franken schädlich auf den Tourismus auswirken. Daher geht die Jungfraubahn davon aus, dass sich die Stärke des zweiten und dritten Quartals nicht bis zum Jahresende fortsetzen wird. (awp/mc/pg)