Zürich – Die Lagerlogistik-Gruppe Kardex rudert beim Ausblick für das laufende Geschäftsjahr zurück. Trotz eines Auftragseingangs über Vorjahr und einem zweistelligen Umsatzwachstum könne das bisherige Margenziel nicht erreicht werden.
Entsprechend passt das Unternehmen laut einer Mitteilung vom Freitag das Ziel für die EBIT-Marge auf neu rund 9 Prozent für 2022 an. Zuvor hatte Kardex ein Zielband für die EBIT-Marge von 10 bis 14 Prozent angegeben, auch wenn bereits zum Halbjahresbericht klar war, dass die Division Remstar diesen angestrebten Bereich nicht erreichen werde.
Remstar verzeichne zwar weiterhin eine erfreuliche Nachfrage, die erheblichen Engpässe im Beschaffungsmarkt sowie Personalausfälle erschwerten jedoch die Produktionseffizienz sowie die Lieferfähigkeit. Gleichzeitig habe es signifikante Kostensteigerungen gegeben, eigene Preiserhöhungen wirkten sich aber erst verzögert aus. Zudem habe das neue Werk in den USA noch nicht die erhoffte Stabilität erreicht und belaste die Profitabilität zusätzlich.
Auftragsbücher gut gefüllt, Robomotive wird verkauft
Kardex blickt dennoch positiv in die Zukunft. Die Auftragsbücher seien bis Mitte 2023 gut gefüllt und auch die Nachfrage sei anhaltend gut, hiess es weiter. Die Ineffizienzen in der Lieferkette sollten ebenfalls im Laufe des kommenden Jahres überwunden sein. Dann sollten sich auch die Preissteigerungen wieder positiv auf die Bruttomarge auswirken.
Neben den gekürzten Finanzzielen veräussert Kardex zudem die Tochter Robomotive. Die Gründer beabsichtigen, den Anteil von 50 Prozent, den Kardex 2020 erworben hatte, zurückzukaufen. Dieser Schritt führe zu einem Abschreibungsbedarf in tiefer einstelliger Millionenhöhe bei Kardex, was aber in der neuen Guidance enthalten sei. (awp/mc/pg)