Kardex wieder in der Gewinnzone
Kardex-VRP Philipp Buhofer.
Zürich – Das Lagerlogistik-Unternehmen Kardex hat im ersten Halbjahr 2012 wieder einen Gewinn erzielt. Alle Bereiche verzeichneten einen Umsatzanstieg, allein Mlog schreibt weiter einen Verlust beim operativen Ergebnis. Die Aussichten seien aus heutiger Sicht weiterhin gut.
Das Gruppen-Reinergebnis betrug 9,1 Mio EUR, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Minus von 1,2 Mio resultiert hatte. Auf Stufe Betriebsergebnis ergaben sich laut Kardex-Mitteilung vom Donnerstag beim EBITDA 17,6 Mio (VJ 7,8 Mio) und beim EBIT 12,3 (2,7) Mio.
Bereits Mitte Juli hatte Kardex die wichtigsten Kennzahlen annäherungsweise veröffentlicht. Die detaillierten Zahlen lauten nun wie folgt: Der Umsatz stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 8,3% auf 239,8 Mio EUR, der Bestellungseingang war mit 252,2 Mio praktisch gleich hoch wie im Jahr davor. Der Auftragsbestand erreichte per Mitte 2012 163,0 Mio und wurde vom Unternehmen als «zufriedenstellend» bezeichnet.
Erfreuliche Entwicklung in den Divisionen
Kardex Remstar entwickelte sich im ersten Halbjahr besonders erfreulich. Die Division steigerte ihren Umsatz um 11% auf 117,3 Mio EUR. Das erzielte Betriebsergebnis von 10,8 Mio EUR (VJ 4,1 Mio) entspricht einer EBIT-Marge von 9,2% (3,9%). Die Aktivitäten in den USA wurden wie geplant neu organisiert. Das Werk in Lewistown wurde stillgelegt und das Montagezentrum in Westbrook hat den Betrieb aufgenommen, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Die Entscheidung, in Bellheim ein zentrales Ersatzteillager für Europa einzurichten, sei dafür eine wichtige Basis. Umsatzanteil des Servicegeschäftes erhöhte sich um einen Prozentpunkt auf 28%.
Kardex Stow steigerte den Umsatz um 8% auf 88,7 Mio EUR. Das EBIT verdreifachte sich auf 4,5 Mio EUR und die entsprechende Marge stieg auf 5,5% von zuvor 1,5%. Die klare Margenverbesserung sei durch den gezielten Ausbau der Verkaufsorganisationen in den europäischen Kernmärkten sowie die Ausrichtung auf kleinere und rentablere Aufträge erreicht worden, schreibt Kardex weiter.
Weniger erfolgreich war das Ergebnis der Division Mlog. Hier wuchs der Umsatz zwar ebenfalls um 6,9% auf 35,7 Mio EUR, das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT blieb jedoch mit -1,3 Mio (VJ -1,8 Mio) weiter in der Verlustzone. Als Gründe für den Fehlbetrag nennt Kardex Garantiearbeiten und Rückstellungen für grössere Projektaufträge. Die Akquisition von neuen, komplexen Aufträgen sei inzwischen stark eingeschränkt worden, so das Unternehmen.
Bilanzkennzahlen verbessert
Die zumeist erfreuliche Entwicklung hat sich auch auf die Bilanzkennzahlen der Kardex Gruppe insgesamt ausgewirkt. Das Nettoumlaufvermögen stieg umsatzbedingt auf 73,4 Mio EUR (64,8 Mio am 30.6.2011, 71,8 Mio am 31.12.2011). Der Free Cash Flow betrug 11,8 Mio und die Nettoverschuldung der Gruppe reduzierte sich auf 3,8 Mio. Der Nettofinanzaufwand sank im ersten Halbjahr auf 1,4 Mio, verglichen mit 3,7 Mio in der Vorjahresperiode.
Vorsichtig optimistischer Ausblick
Vorsichtig optimistisch zeigt sich das Unternehmen bezüglich des weiterem Ausblicks. Die Schuldenkrise gehe nicht unbemerkt an der Industrie vorbei, heisst es. Die Erholung der Investitionsdynamik habe sich im Gegensatz zu den USA in Europa und Asien im Verlauf des ersten Halbjahres zwar abgeflacht, der Trend nach effizienten und innovativen Intra-Logistik Lösungen bleibe aber ungebrochen.
Somit werden die Aussichten in allen Geschäftsbereichen der Gruppe «aus heutiger Sicht als weiterhin gut» eingestuft. Das Management rechnet deshalb im laufenden Geschäftsjahr mit einer Fortsetzung des positiven Geschäftsgangs im zweiten Semester. Man halte sich aber weiterhin bereit, rasch auf eine mögliche Verschlechterung des konjunkturellen Umfelds reagieren zu können. (awp/mc/upd/ps)