Zürich – Die Konsumlaune in der Schweiz hat sich eingetrübt. Dies dürfte sich laut Umfragen auch rund um die Rabattschlachten am Black Friday im Detailhandel niederschlagen.
Laut einer Umfrage von GfK im Auftrag von Blackfriday.ch will sich die Kundschaft dieses Jahr eher zurückhalten. 2022 haben 48 Prozent der Befragten am Black Friday zugeschlagen und dabei im Schnitt 289 Franken ausgegeben. In diesem Jahr wollen nur 41 Prozent der Umfrageteilnehmer am Black Friday Geld ausgeben und planen im Schnitt ein Budget von 261 Franken ein.
Hoch im Kurs stehen dabei laut der Shopping-Plattform Bekleidung, PCs oder Laptops und Haushaltsgeräte wie Staubsauger. Weniger Käufer finden dürften derweil gemäss der Befragung Konsolen und Videospiele sowie TV-Geräte und Spielzeuge. In den Vorjahren seien diese Kategorien weiter vorne zu finden gewesen, heisst es.
Händler riskieren Glaubwürdigkeit
Der Detailhandel sieht sich zudem laut einer Umfrage von Demoscope weiteren Herausforderungen ausgesetzt. Demnach sind rund zwei Drittel der Konsumentinnen und Konsumenten der Meinung, dass Händler mit den hohen Rabatten an Glaubwürdigkeit einbüssen.
Zu grosse Abschläge lasse die potenzielle Kundschaft vermuten, dass die regulären Preise zu hoch seien. Die Händler seien also zu einem Balanceakt gezwungen, heisst es in der am Donnerstag vom Shopping-Portal Blackfridaydeals.ch veröffentlichten Umfrage.
Bei den Sommer- und Winter-Ausverkäufen sei klarer, wofür die Rabatte gewährt werden. Beim Black Friday seien die Rabatte teilweise hingegen weniger einfach nachvollziehbar: «Die Händler stehen deshalb vermehrt in der Verantwortung, eine für die Konsumenten plausible Begründung für die hohen Rabatte zu kommunizieren», sagt dazu Julian Zrotz von Blackfridaydeals.ch.
Ursprung des Black Friday
Seinen Ursprung hat der Black Friday – wie so vieles – in den USA. Dort findet der Schnäppchentag am Freitag nach Thanksgiving statt. Viele Amerikanerinnen und Amerikaner pflegen nach dem Feiertag am verlängerten Wochenende mit ihren Weihnachtseinkäufen zu beginnen.
Die Menschen warten in den USA jeweils bereits in der Nacht auf Freitag vor den verschlossenen Türen, um als erste von den begrenzten Rabattaktionen profitieren zu können. Der umsatzstärkste Tag des Jahres ist der Black Friday in den USA aber auch noch nicht seit jeher. Erst 2005 eroberte er den ersten Podestplatz.
In der Schweiz gewann der Schnäppchentag erst zehn Jahre später an Bekanntheit und Bedeutung für den Detailhandel. 2015 bot Manor als erster grosser Detailhändler beim Black Friday seinen Kunden erste Rabattaktionen an. (awp/mc/ps)