Klimastiftung Schweiz fördert innovative Projekte zur Reduktion und Speicherung von CO2
Zürich – Die Klimastiftung Schweiz sichert 24 KMU ihre Unterstützung bei der Umsetzung von Klimaschutz-Projekten zu. Der Stiftungsrat hat dafür in seiner ersten Sitzung 2.4 Millionen CHF gesprochen. Das Gesamtbudget für 2020 wurde von 3 auf 4 Millionen CHF erhöht. Unter den geförderten Projekten finden sich sowohl Ansätze zur Reduktion von CO2 als auch zukunftsweisende Technologien zur Speicherung von CO2. Derweil erlebt die Aufbereitung von Biogas einen Boom.
Bis 2050 sollen die CO2-Emissionen in der Schweiz Netto-Null betragen. So hat es der Bundesrat im letzten Sommer gemäss den Pariser Klimazielen entschieden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen nicht nur CO2-Emissionen reduziert werden – es braucht auch wirksame Massnahmen, um der Atmosphäre CO2 zu entziehen und es langfristig zu speichern (negative Emissionstechnologien). Die Klimastiftung Schweiz setzt diesbezüglich ein Zeichen, indem sie erneut zwei Schweizer Lösungen zur Bindung von CO2 unterstützt: So hat das Berner KMU Neustark gemeinsam mit der ETH Zürich ein neuartiges Verfahren entwickelt, um CO2 dauerhaft in Beton zu speichern. Das Verfahren soll bei Betonrecyclingwerken zum Einsatz kommen und CO2 permanent in Form von Kalkstein binden. Das Bündner Unternehmen INEGA wiederum plant den Bau einer Pyrolyseanlage zur Herstellung von Pflanzenkohle. Auch hierbei wird
Kohlenstoff gebunden und für Jahrhunderte gespeichert.
«Netto-Null verlangt nach bahnbrechenden Technologien», sagt Vincent Eckert, Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz. «Die Speicherung von CO2 stellt eine grosse Herausforderung dar. Die beiden Projekte liefern dafür beeindruckende Lösungsansätze. Sie tragen nicht nur zur langfristigen Klimalösung bei, sondern sind auch relevante Ansätze für eine Kreislaufwirtschaft im Bereich Bauen.»
Noch nie so viele Biogas-Projekte
Ein grosses Interesse ist im Bereich Biogas spürbar: So wollen mehrere Landwirtschaftsbetriebe dank Biogasanlagen ihre Energie- und Nährstoffeffizienz verbessern und ihre Treibhausgasemissionen
verringern, während andere KMU mit Hilfe der Klimastiftung Schweiz Biogastankstellen errichten. Total 11 solche Biogas-Projekte werden neu von der Stiftung gefördert, mit insgesamt 782’000 CHF. «Noch nie haben wir so viele Biogas-Projekte erhalten und genehmigt wie diesen Frühling», freut sich Geschäftsführer Vincent Eckert. «Mit der Wiederverwertung von organischen Abfällen als Brenn- oder Treibstoff schliesst sich der Kreislauf. Unser langjähriges Engagement in diesem Bereich trägt Früchte!»
CO2-neutral heizen mit Altspeiseöl
Daneben unterstützt die Klimastiftung Schweiz gleich zwei Tessiner Biobrennstoff-Projekte: Das KMU Caminada Energy Technologies will es möglich machen, Ölheizungen in Ein- bis Dreifamilienhäusern sofort und kostengünstig auf biogene Brennstoffe wie gereinigtem Altspeiseöl umzustellen. Das Unternehmen Oekokraft wiederum will Gewächshäuser künftig mit Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen beheizen, die mit flüssigen, biogenen Brennstoffen betrieben werden. Hinzu kommen eine vertikal
geschichtete Ackerfläche ohne Substrate im freistehenden Container zum energie- und wassersparenden Gemüseanbau mit jährlich bis zu 17 Ernten (Greenmodul.ch), ein intelligenter, digital vernetzter Velo-Parkturm zum sicheren und platzsparenden Parkieren von Velos und E-Bikes und damit zur Förderung der umweltfreundlichen, urbanen Mobilität (V-Locker) und weitere wegweisende Projekte, die dem Klima zugutekommen.
Jahresbudget für Förderungen um einen Drittel erhöht
Seit 2008 unterstützt die Klimastiftung Schweiz innovative KMU mit konkreten Klimaschutzprojekten in der Schweiz und Liechtenstein. Das Budget dafür konnte über die Jahre kontinuierlich erhöht werden. Auch für 2020 hat jetzt der Stiftungsrat das Jahresbudget um eine auf neu vier Millionen Schweizer Franken erhöht, um die vielen guten Anträge berücksichtigen zu können. Mit den zusätzlichen Mitteln leistet die Klimastiftung auch wertvolle Unterstützung an viele Klein- und Mittelunternehmen, die von der Corona-Krise mit am stärksten betroffen sind. (Klimastiftung/mc/hfu)