Zürich – Die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Schweiz verspüren vermehrt Gegenwind. Die hohen Beschaffungskosten sorgen seit längerem für Margendruck, nun belastet die massive Inflation im Ausland auch das Neugeschäft.
Der Raiffeisen KMU PMI sank im Juni entsprechend deutlich auf 52,3 von 59,1 Punkten im Mai. Dies sei der tiefste Stand seit der Omikron-Welle im Januar, hiess es in einer Mitteilung von Raiffeisen Schweiz vom Freitag. Damit reihe sich der Index nahtlos in die Serie der jüngsten Stimmungsindikatoren für die Eurozone ein, die ebenfalls nur noch eine moderate Konjunkturdynamik anzeigten.
Inflation belastet
Viele der Betriebe nennen gemäss Raiffeisen die galoppierenden Konsumenten- und Produzentenpreise in der Eurozone als Hauptgrund für die Abkühlung. Dies belaste die Nachfrage und damit auch das Neugeschäft der KMU. Dass die Inflation in der Schweiz deutlich geringer ausfalle, sei für die exportorientierten Unternehmen nur ein schwacher Trost.
Diese Risiken wirken sich auch negativ auf die Beschäftigung aus. Die entsprechende Subkomponente fiel mit 49,5 Punkte erstmals seit Januar wieder unter die Wachstumsschwelle. Die Lieferengpässe entspannten sich zwar etwas, der Subindex zu den Lieferfristen notiere aber auf einem erhöhten Niveau. Das sei aktuell nicht ein Anzeichen für eine höhere Kapazitätsauslastung, sondern vielmehr ein Ausdruck der anhaltenden Lieferprobleme.
Ein Ende der Konjunktuabkühlung sei derzeit nicht absehbar und auch bei der Inflation in der Eurozone sei keine baldige Beruhigung in Sicht. Damit steige die Wahrscheinlichkeit für schnelle Zinserhöhungen durch die EZB und das berge wiederum konjunkturelle Risiken. (awp/mc/pg)