Zürich – China und die USA dürften 2017 als Exportmärkte am stärksten zulegen. Diese Erwartung äusserten die Schweizer KMU in der aktuellen Umfrage von Switzerland Global Enterprise (S-GE) zur Exportstimmung, die im ersten Quartal 2017 den höchsten Stand seit zwei Jahren erreichte. Die zehn vielversprechendsten Exportmärkte für 2017 liegen gemäss dem Credit Suisse Ranking mit Ausnahme von Norwegen und Polen in Fernost. Die ausländische Nachfragesituation präsentiert sich laut Exportbarometer der Credit Suisse derzeit so gut wie seit fünf Jahren nicht mehr.
Lukas Gehrig, Senior Economist bei der Credit Suisse, sagt dazu: «Wir rechnen damit, dass die weltweite Nachfrage nach Schweizer Gütern im ersten Halbjahr 2017 deutlich anziehen wird. Dies begründet sich in einem breit abgestützten Aufschwung der Industrie in den USA und in der Eurozone. Die Margen der exportorientierten KMU werden sich jedoch wohl nur unmerklich verbessern, da der Schweizer Franken sich gegenüber dem Euro und dem US-Dollar gemäss Prognosen der Credit Suisse nur leicht abschwächen dürfte.»
Alberto Silini, Leiter Beratung bei Switzerland Global Enterprise (S-GE), stellt fest: «Immer mehr exportierende Schweizer KMU gewinnen zwei Jahre nach der Aufhebung des EUR/CHF-Mindestkurses wieder an Wettbewerbsfähigkeit. Jetzt ist der Zeitpunkt für KMU gekommen, ihre Exportstrategie zukunftsfest zu machen. Sie können ihren Umsatz steigern und sich gegen Währungsschwankungen und sonstige Risiken wappnen, indem sie zusätzlich wachstumsstarke Märkte ausserhalb der Eurozone berücksichtigen. Deshalb tun die Exporteure gut daran, ihre Aktivitäten etwa in den USA und China zu stärken. Wie das Ranking der Credit Suisse zeigt, bieten jedoch auch Länder Exportchancen, die weniger im Fokus der Öffentlichkeit stehen, wie Indonesien oder Polen.»
Weitere Informationen zu den KMU-Exportperspektiven für das 1. Quartal 2017 finden Sie in der Broschüre im Anhang oder zum Download unter: www.s-ge.com/exportperspektiven
Videostatements zur aktuellen Exportstimmung von Lukas Gehrig, Ökonom im Economic Research der Credit Suisse, und Alberto Silini, Leiter Beratung von Switzerland Global Enterprise, sind verfügbar unter: https://www.youtube.com/playlist?list=PLieF8yK8fbXh1ZSz5bGIjbbjeSY5XFv-1
Die KMU-Exportperspektiven für das 2. Quartal 2017 werden am 13. April 2017 publiziert. (S-GE/mc/ps)
Methodik Credit Suisse Exportbarometer
Das Credit Suisse Exportbarometer nutzt die Abhängigkeit der Schweizer Exporte von der Nachfrage auf den ausländischen Exportmärkten. Zur Konstruktion des Exportbarometers werden wichtige Vorlaufindikatoren für die Industrie in den 28 wichtigsten Abnehmerländern zusammengetragen. Diese Indikatoren haben in der Regel einen Prognosehorizont von ungefähr einem bis zwei Quartalen. Die Werte dieser Vorlaufindikatoren werden mit dem Exportanteil des jeweiligen Landes gewichtet. Das Exportbarometer verdichtet diese Informationen zu einem einzigen Indikator. Da es sich um standardisierte Werte handelt, wird das Exportbarometer in Standardabweichungen angegeben. Die Nulllinie entspricht der Wachstumsschwelle. Das langfristige Durchschnittswachstum der Schweizer Exporte von knapp 5% liegt bei 1.
Für ausführlichere Informationen: Credit Suisse (2009), Aussenhandel Schweiz – Fakten und Trends, Swiss Issues
Branchen, verfügbar unter www.credit-suisse.com/research.
Methodik KMU-Exportstimmung von Switzerland Global Enterprise
Die KMU-Exportstimmung basiert auf der vierteljährlichen Befragung von rund 200 Unternehmen aus einem festen Panel von Schweizer KMU, welche die Branchen Pharma/Chemie, Maschinenbau, Konsumgüter, Metallindustrie, Papier, Elektrotechnik, Präzisionsindustrie und Dienstleistungen repräsentieren. Die KMU geben an, ob sie für das laufende und für das kommende Quartal einen Zuwachs, eine Stagnation oder einen Rückgang ihrer Exporte erwarten. Um den Prognosecharakter der KMU-Exportstimmung zu betonen, wird die erwartete Exportaktivität im folgenden Quartal mit 60% gewichtet, während die Exporte im laufenden Quartal mit 40% gewichtet werden. Die KMU-Exportstimmung kann einen Wert zwischen 0 und 100 erreichen, wobei Werte zwischen 0 und 50 einen erwarteten Rückgang der Exporte und Werte von 50 bis 100 ein erwartetes Exportwachstum signalisieren. Über die Angaben zum Exportvolumen hinaus liefern die Teilnehmer weitere Informationen, beispielsweise zu den Gründen für die Veränderung ihres Exportvolumens, den Exportmärkten usw. Diese Angaben liefern ein aussagekräftiges Bild der Exportaktivitäten der Schweizer KMU.