Zürich – Der Anteil der Unternehmen, die einen Beschäftigungsaufbau planen, steigt. Dies zeigt der KOF Beschäftigungsindikator. Er klettert erstmals seit drei Jahren über null. Das liegt mitunter an der Industrie, die so optimistisch ist wie zuletzt vor dem Frankenschock anfangs 2015.
Der KOF Beschäftigungsindikator liegt zum ersten Mal seit dem 3. Quartal 2014 wieder über null. Im 2. Quartal 2017 notiert er bei 1.4 Punkten. Damit verfestigt sich der zuletzt beobachtete Anstieg des Indikators. Vor einem Quartal lag der Indikator noch knapp unter der Nullgrenze (-0.9, revidiert von -2.1). Der Anstieg des Indikators lässt auf eine erfreuliche Entwicklung auf dem schweizerischen Arbeitsmarkt im kommenden Sommerhalbjahr hoffen.
Der Indikator beruht auf den Antworten von rund 4500 privatwirtschaftlichen Unternehmen in der Schweiz, die im Rahmen der vierteljährlichen KOF Konjunkturumfragen im April zu ihrer Beschäftigungssituation und zu ihren Beschäftigungsplanungen befragt wurden. Der leicht positive Wert des Indikators beruht unter anderem darauf, dass die Zahl der Unternehmen, die einen Stellenaufbau ins Auge fassen, zurzeit leicht höher ist als die Zahl der Unternehmen, die einen Stellenabbau planen. In der Vergangenheit erwiesen sich die Umfrageergebnisse als verlässlicher Indikator für die Beschäftigungsentwicklung in der Schweizer Privatwirtschaft in den kommenden Monaten.
Verbesserte Beschäftigungserwartungen in der Industrie
Der Anstieg des KOF Beschäftigungsindikators ist breit abgestützt. So sind die Beschäftigungspläne der Schweizer Unternehmen in vielen Dienstleistungsbranchen wie etwa im Versicherungs- und im Gastgewerbe etwas positiver als zuletzt. Erfreulich entwickelten sich aber auch die Beschäftigungsindikatoren des zweiten Sektors: Im Baugewerbe stieg der Indikator auf einen Wert, der zuletzt Mitte 2014 verzeichnet wurde. Das Gleiche gilt für die Industrie. Zwar liegt der Industrieindikator weiterhin im negativen Bereich – somit besteht noch kein Grund zur Euphorie. Doch der neue Wert des Industrieindikators übersteigt die Werte aller vorangehenden Quartale seit dem Frankenschock anfangs 2015 recht deutlich. Das deutet darauf hin, dass sich die verbesserte Geschäftslage des Verarbeitenden Gewerbes in der Schweiz zunehmend in einer gesteigerten Bereitschaft niederschlägt, zusätzliches Personal anzustellen oder zumindest auf einen weiteren Stellenabbau zu verzichten. Einzig der Grosshandel verzeichnet gegenüber dem Vorquartal einen Rückgang im branchenspezifischen Beschäftigungsindikator. (KOF/mc/ps)