Zürich – Die meisten von der KOF befragten Unternehmen in der Schweiz wollen in den nächsten Monaten ihre Beschäftigung nur geringfügig verändern. Der KOF Beschäftigungsindikator sinkt leicht gegenüber dem Vorquartal und liegt neu bei –2.0 Punkten. Das deutet darauf hin, dass sich die Dynamik am Arbeitsmarkt leicht abschwächt.
Gegen Ende des Jahres dürfte sich der Arbeitsmarkt weniger dynamisch entwickeln als in den letzten Monaten. Das deutet zumindest der neuste Wert des KOF Beschäftigungsindikators an. Die Zahl der Unternehmen, die ihre Beschäftigung in den kommenden drei Monaten leicht reduzieren wollen, ist leicht grösser als die Zahl jener Unternehmen, welche Stellen schaffen wollen. Auch den gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten schätzt eine überwiegende Zahl der Unternehmen als leicht zu hoch ein. Entsprechend rutscht der Beschäftigungsindikator, der aus diesen beiden Beschäftigungsfragen der Umfragen ermittelt wird, leicht ins Negative. Er liegt neu bei –2.0 Punkten, nachdem er im Vorquartal noch bei 0.7 (revidiert von 1.2) gelegen hatte. Zwar deutet der Indikator an, dass der Schub auf dem Arbeitsmarkt nachlässt.
Doch Grund zur Sorge bietet der Wert des Indikators (noch) nicht. Die Unternehmen sind in der Regel immer zurückhaltend, wenn sie ihren aktuellen und künftigen Beschäftigtenbestand beurteilen, d.h. dass ein negativer Wert noch nicht zwingend einen Beschäftigungsrückgang bedeuten muss.
Aussichten in beinahe allen Branchen eingetrübt
Die Beschäftigungsaussichten haben sich in fast allen Branchen gegenüber dem Vorquartal etwas eingetrübt. Im negativen Bereich befinden sich weiterhin die Beschäftigungsindikatoren für das Verarbeitende Gewerbe, die Banken und das Gastgewerbe.
Etwas deutlicher zurück gegangen ist zudem der Beschäftigungsindikator des Handels, insbesondere jener des Grosshandels. Dies ist deshalb von Interesse, da der Beschäftigungsindikator des Grosshandels üblicherweise fast identisch verläuft wie der Beschäftigungsindikator für die Gesamtwirtschaft. Das dürfte damit zu erklären sein, dass der Grosshandel eine wichtige Funktion als Bindeglied zwischen Erzeugern und Einzelhändlern einerseits und als Zulieferer von Firmen anderseits ausübt. Reduzierte Beschäftigungserwartungen im Grosshandel widerspiegeln daher die leicht eingetrübten Erwartungen über die zu erwartende Nachfrageentwicklung in anderen Branchen.
Die Firmen des Versicherungsgewerbes und in verschiedenen marktwirtschaftlichen Dienstleistungsbereichen dürften hingegen weiterhin Stellen schaffen. Zu letzteren werden unter anderem die Unternehmensberatung, das Wohnungswesen, und die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen gezählt.
Der Beschäftigungsindikator ermöglicht eine frühe Einschätzung der Lage auf dem Arbeitsmarkt. Er wird aus den Konjunkturumfragen der KOF ermittelt, die vierteljährlich bei den Unternehmen des Privatsektors in der Schweiz durchgeführt werden. (KOF/mc/ps)