KOF Beschäftigungsindikator hat Höhepunkt vorerst überschritten

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(Bild: Jakub Jirsák - Fotolia.com)

Zürich – Nach über zwei Jahren sinkt der KOF Beschäftigungsindikator das erste Mal wieder. Ausgehend von einem hohen Niveau verschlechtern sich vor allem die Beschäftigungsaussichten für die nächsten drei Monate. Bremser ist insbesondere das Verarbeitende Gewerbe.

Der KOF Beschäftigungsindikator setzt seinen kontinuierlichen Aufstieg über die vergangenen zwei Jahre nicht mehr fort: Der Indikator sinkt von 16.0 Punkten (revidiert von 17.2) auf 14.3 Punkte im aktuellen Quartal. Zwar liegt der KOF Beschäftigungsindikator immer noch deutlich über dem mittelfristigen Mittelwert. Die Abnahme könnte aber ein erstes Anzeichen dafür sein, dass sich das anspruchsvolle Wirtschaftsumfeld auch in den Beschäftigungszahlen niederschlagen wird. Die Abnahme der Beschäftigungserwartungen lässt sich rückwirkend bereits in den Umfrageresultaten für den August verzeichnen. So wurde auch der Indikatorwert aus dem dritten Quartal aufgrund der Umfrageresultate vom August und September von 17.2 Punkten auf 16.0 Punkte nach unten korrigiert.

Der KOF Beschäftigungsindikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet. Die Auswertungen für das vierte Quartal 2022 basieren auf den Antworten von etwa 4500 Unternehmen, die im Oktober zu ihren Beschäftigungsplänen und -erwartungen befragt wurden. Es ist immer noch eine deutliche Mehrheit der befragten Firmen, die per saldo den gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten als zu tief beurteilt. Zudem gibt es weiterhin deutlich mehr Firmen, welche die Zahl an Mitarbeitenden in den nächsten drei Monaten erhöhen möchten als Firmen, die einen Beschäftigungsabbau planen. Damit deutet der KOF Beschäftigungsindikator für das laufende und kommende Quartal insgesamt auf ein Beschäftigungswachstum auf dem Schweizer Arbeitsmarkt hin.

Beschäftigungsaussichten bei den Banken und im Verarbeitenden Gewerbe trüben sich ein
Der KOF Beschäftigungsindikator hat sich für die meisten Branchen nicht verändert und befindet sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Ausnahmen bilden das Verarbeitende Gewerbe und die Banken: Der Indikator im Verarbeitenden Gewerbe hat sich von 9.2 Punkten auf 0.7 Punkte verringert und liegt nun damit nur noch knapp über dem langjährigen Mittelwert. Eine kleine Mehrheit der befragten Firmen im Verarbeitenden Gewerbe rechnet für die nächsten drei Monate sogar mit einem Beschäftigungsabbau. Auch bei den Banken werden die Beschäftigungsaussichten wieder weniger günstig beurteilt und nähern sich dem langjährigen Mittelwert an.

In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass der KOF Beschäftigungsindikator für das Verarbeitende Gewerbe die tatsächliche Beschäftigungsentwicklung in der Branche sehr gut vorhersagt. Da das Verarbeitende Gewerbe konjunkturellen Veränderungen stärker ausgesetzt ist als andere Branchen, nimmt der KOF Beschäftigungsindikator für das Verarbeitende Gewerbe oft auch die Arbeitsmarktentwicklung in anderen Branchen vorweg. (KOF/mc/pg)

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