Zürich – Eine Mehrheit der Firmen in inlandorientierten Branchen plant, in den nächsten Monaten ihre Beschäftigung zu erhöhen. In der Industrie wird hingegen vermehrt mit einem Stellenabbau gerechnet. Insgesamt bleiben die kurzfristigen Aussichten aber recht positiv: Der KOF Beschäftigungsindikator verbleibt bei rund 5 Punkten.
Der KOF Beschäftigungsindikator liegt neu bei 5 Punkten – und damit praktisch auf demselben Niveau wie vor einem Quartal. Damals wies der Indikator 5.4 Punkte auf (revidiert von 5.6 Punkten). Der gegenwärtige Indikatorwert ist ein positives Signal für die Schweizer Arbeitnehmenden. Denn der Indikator ist ein wichtiger Vorlaufindikator für die Beschäftigungsentwicklung in der Schweiz. Gegenwärtig liegt er höher als in den meisten Quartalen der letzten Jahre.
Der Beschäftigungsindikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet. Im Juli wurden die Firmen unter anderem gefragt, wie sie ihre gegenwärtige Beschäftigung beurteilen und ob sie diese in den nächsten drei Monaten anpassen wollen. Per Saldo war eine Mehrheit der befragten Unternehmen der Ansicht, ihr Beschäftigungsbestand sei zu klein. Gleichzeitig plant eine Mehrheit der Unternehmen, den Personalbestand in den nächsten drei Monaten zu erhöhen. Der Beschäftigungsindikator entspricht dem Durchschnitt aus diesen Beschäftigungsurteilen und -erwartungen.
Guter Tourismussommer lässt Indikator ansteigen
Die recht erfreulichen Arbeitsmarktaussichten sind vor allem einer guten Konjunktur im Inland zu verdanken. So melden viele Baufirmen, ihre Beschäftigung ausbauen zu wollen. Auch bei Finanz- und Versicherungsunternehmen sind die Beschäftigungsbeurteilungen und -erwartungen positiver als auch schon. Deutlich im Plus ist auch der Beschäftigungsindikator der übrigen Dienstleister. Hierzu zählen unter anderem Firmen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie, aus dem Verkehrs- und Wohnungswesen und der Verwaltung und Führung von Unternehmen.
Schliesslich ist auch der Indikator des Gastgewerbes angestiegen – ein Anstieg, der vor allem den guten Tourismussommer widerspiegeln dürfte. Getrübt werden die Aussichten hingegen von der Industrie. Der Beschäftigungsindikator der Branche ist weiter in den negativen Bereich gesunken, was vor allem daran liegen dürfte, dass die Nachfrage aus dem Ausland aufgrund der schleppenden weltwirtschaftlichen Entwicklung zurückgegangen ist. (KOF/mc/ps)