KOF Beschäftigungsindikator: Schlechte Aussichten für den Arbeitsmarkt
Zürich – Der KOF Beschäftigungsindikator setzt seine Erholung nach dem historischen Einbruch im zweiten Quartal 2020 fort. Mit einem Wert von -7.1 Punkten bleibt der Indikator jedoch klar negativ. Im Gastgewerbe, Grosshandel und in der Industrie sind die Unternehmen besonders pessimistisch.
Der KOF Beschäftigungsindikator weist im Oktober einen Wert von -7.1 Punkten auf. Er liegt damit zwar höher als zu seinem historischen Tiefpunkt (-20.5 Punkten) im zweiten Quartal 2020 und steigt leicht gegenüber dem dritten Quartal 2020 (-11.7 Punkte, revidiert von -12.9). Trotzdem ist es für eine Entwarnung zu früh, da der Indikator nach wie vor klar im negativen Bereich befindet – es gibt somit immer noch deutlich mehr Unternehmen, die Stellen abbauen wollen als solche, die Stellen aufbauen wollen. Zudem ist unklar, ob sich die Erholung des Indikators in den nächsten Monaten fortsetzen wird. Ein Grossteil der Firmen gab ihre Einschätzung zur Beschäftigungssituation nämlich in der ersten Oktoberhälfte ab, also vor den jüngsten Verschärfungen der Corona-Massnahmen.
Indikator des Gastgewerbes tief im negativen Bereich
Die Unterschiede zwischen den Branchen sind sehr ausgeprägt. Trotz einer leichten Erholung weist das Gastgewerbe mit einem Wert von -25.4 Punkten den mit Abstand tiefsten Indikatorwert aller Branchen auf. Viele der teilnehmenden Unternehmen aus dieser Branche rechnen mit einem Stellenabbau in den nächsten drei Monaten. Schlecht sieht es auch im Grosshandel (-13.8 Punkte) und im Verarbeitenden Gewerbe (-13.6 Punkte) aus. Die Erwartungen im Verarbeitenden Gewerbe bewegen sich derzeit auf dem Niveau des Frankenschocks zu Beginn des Jahres 2015. Im Gegensatz hierzu rechnet die Mehrheit der Unternehmen in der Versicherungsbranche mit einem Beschäftigungsaufbau. Bei den übrigen Dienstleistungsbranchen liegt der Indikator nahe bei null.
Der Beschäftigungsindikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet. Die Auswertungen für dieses Quartal basieren auf den Antworten von mehr als 4500 Unternehmen, die im Oktober zu ihren Beschäftigungsplänen und -erwartungen befragt wurden. Die Umfrageresultate legen nahe, dass die Covid-19-Krise in den kommenden Wochen zu einem weiteren Beschäftigungsabbau führt. (KOF/mc/ps)