KOF Beschäftigungsindikator: Talsohle scheint durchschritten

Arbeitslosigkeit

(Foto: PHOTOPRESS/Martin Ruetschi)

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Zürich – Die Abwärtstendenz auf dem Schweizer Arbeitsmarkt scheint sich zu verlangsamen. Der KOF Beschäftigungsindikator tendiert im Januar leicht aufwärts und liegt neu bei –2.9 Punkten. Damit ist die Zahl der Unternehmen, welche einen Stellenabbau ins Auge fassen, immer noch grösser als die Zahl der Unternehmen, die einen Stellenaufbau anpeilen.

Die von der KOF im Januar 2016 befragten Unternehmen schätzen ihre Beschäftigungssituation leicht besser ein als noch im Oktober letzten Jahres. Der KOF Beschäftigungsindikator notiert neu bei –2.9 Punkten. Die Unternehmen sind damit weniger pessimistisch, als sie es noch bei der letzten Befragung im Oktober waren. Damals lag der Wert des Indikators bei –5.9 Punkten (revidiert von –6.4) – ein Wert, den er praktisch unverändert seit dem Frankenschock im Januar aufgewiesen hatte. Der leichte Anstieg des KOF Beschäftigungsindikators ist relevant, weil der Indikator eine frühe Einschätzung der Lage auf dem schweizerischen Arbeitsmarkt erlaubt.

Ist die schlimmste Phase vorbei?
Der Wert des Indikators berechnet sich aus den Einschätzungen von 4500 Unternehmen, die im Januar von der KOF zu ihrer Beschäftigungssituation und ihren Beschäftigungsplanungen befragt wurden. Die Aufwärtstendenz des Indikators im Vergleich zum Vorquartal lässt erhoffen, dass der Arbeitsmarkt die schlimmste Phase nach dem Frankenschock hinter sich hat. Allerdings zeigt der negative Wert des Indikators an, dass von den befragten Unternehmen noch immer mehr Stellen abbauen wollen als jene, die Stellen schaffen wollen.

Erholung dank Banken, Grosshandel und wissensintensiven Dienstleistern
Die leichte Erholung des gesamtwirtschaftlichen Beschäftigungsindikators ist einigen Branchen des Dienstleistungssektors zu verdanken. So sind insbesondere die Branchenindikatoren des Bankensektors und des Grosshandels gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Gestützt wird der Schweizer Arbeitsmarkt – wie zumeist in den letzten Jahren – auch von den wissensintensiven Dienstleistungsbranchen. Dazu zählen unter anderem das Verkehrswesen, die Information und Kommunikation sowie das Gesundheits- und Sozialwesen. Diese Branchen sind in punkto Beschäftigung in der Schweiz von grosser Bedeutung. Trotz einer leichten Verbesserung liegen die Branchenindikatoren des Detailhandels und des Versicherungsgewerbes hingegen weiterhin klar im negativen Bereich.

Auch in den Exportbranchen dürfte die Arbeitsmarktlage angespannt bleiben: Die Beschäftigungsindikatoren der Industrie und des Gastgewerbes verharren auf tiefem Niveau. Im Baugewerbe schliesslich scheint sich der zuletzt beobachtete Trend einer abnehmenden Arbeitsnachfrage fortzusetzen. Diese Branche hatte zuvor während Jahren zum Beschäftigungswachstum in der Schweiz beigetragen. (KOF/mc/pg)

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