KOF Consensus erwartet 2022 weniger Wachstum und höhere Inflation

(Bild: Schlierner / Adobe Stock)

Zürich – Schweizer Konjunkturexperten sind für 2022 etwas pessimistischer als noch vor drei Monaten und senken die Wachstumsprognose leicht. Dagegen revidieren sie ihre Inflationsprognose stark nach oben.

Die von der KOF befragten Ökonominnen und Ökonomen gehen nun im Durchschnitt für 2022 von einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 2,5 Prozent aus, wie die Konjunkturforschungsstelle der ETH am Dienstag in ihrem quartalsweise erhobenen KOF Consensus Forecast mitteilte. Bei der letzten Befragung im Dezember waren es noch 2,8 Prozent gewesen.

Die erstmalig erhobene Prognose für 2023 lautet auf 1,7 Prozent. Langfristig wird das Wirtschaftswachstum unverändert bei 1,6 Prozent jährlich gesehen.

Inflation von 2% im laufenden Jahr
Die Konjunkturexperten revidierten zudem ihre Inflationsprognose für das laufende Jahr markant nach oben und gehen nun im Mittel von einer Zunahme der Konsumentenpreise im Jahr 2022 von 2,0 Prozent aus (Dezember: +1,0%). Sie halten eine derart hohe Inflation aber für ein vorübergehendes Phänomen. Denn für 2023 wird ein Wert von +1,1 Prozent, langfristig von +1,0 Prozent erwartet.

Markante Veränderungen gibt es auch bei den Zinsprognosen. Jene für den Saron in drei Monaten lautet nun auf -0,69 (aktuell: -0,70), jene für den Kassazinssatz der 10-jährigen Bundesobligationen auf +0,21 Prozent (aktuell: +0,606%). Im Dezember waren noch deutlich tiefere Werte vorausgesagt worden. Bekanntlich haben die Zinsen in den letzten Monaten markant angezogen.

Wenig verändert sind hingegen die Voraussagen für die Arbeitslosenquote. Sie wird für das laufende Jahr bei 2,4 Prozent und 2023 bei 2,3 Prozent gesehen.

Sehr pessimistisch ist die Ökonomenzunft für den Aktienmarkt. Der SPI wird in drei Monaten bei 14’412 Punkten und in 12 Monaten bei 15’226 Zählern prognostiziert. Aktuell notiert er bei gut 15’600 Punkten.

An der Befragung für den KOF Consensus nahmen laut den Angaben 18 Ökonominnen und Ökonomen teil. Die Umfrage fand zwischen dem 28. Februar und dem 23. März statt. (awp/mc/ps)

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