KOF: Konjunktur bleibt robust
Jan-Egbert Sturm, Leiter Konjunkturforschungsstelle KOF.
Zürich – Die Schweizer Wirtschaftslage ist robust: Die Unternehmen haben gemäss einer Umfrage der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich im vierten Quartal ihre Produktion erneut steigern können und sind mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Das Wachstum dürfte sich nur gering abschwächen.
Insgesamt planen die Unternehmen eine Aufstockung des Personalbestandes, wie aus der Januar-Umfrage der KOF bei 7000 Firmen aus Industrie, Baugewerbe und der Dienstleistungsbranche hervorgeht, die am Freitag vor den Medien in Zürich veröffentlicht wurde. Die Industrieproduktion sei im Ausmass der Vormonate gestiegen. Dabei hätten die exportorientierten Firmen nach dem drastischen Einbruch im Jahr 2009 ihre Produktion kräftiger ausweiten können als die binnenorientierten. Die Auslastung der Kapazitäten kletterte auf 84,8%. Damit lägen sie leicht über dem langjährigen Durchschnitt von 84%, sagte KOF-Ökonom Richard Etter.
Detail- und Grosshandel legen zu
Besser liefen die Geschäfte auch im Detailhandel und im Grosshandel. Im Baugewerbe habe sich die positive Beurteilung der Geschäftslage fortgesetzt. Auch die Banken und Versicherungen sehen die Geschäftslage als positiv. Getragen werde die gute Stimmung bei den Banken vor allem durch das Geschäft mit den Schweizer Kunden. Die Geschäftslage mit den ausländischen Kunden beginne sich zu stabilisieren, hiess es weiter.
Skepsis bei Hotels und Restaurants
Mit Ausnahme der Hotels und Restaurants erwarteten alle befragten Branchen für die kommenden drei Monate eine steigende Nachfrage. Etwas zuversichtlicher als früher sind die Industrie, das Baugewerbe sowie der Bereich Verkehr/Kommunikation/Information. Der Welthandel habe sich stärker entwickelt als viele Leute noch vor kurzem erwartet hätten, sagte KOF-Leiter Jan-Egbert Sturm. Davon profitierten auch die Schweizer Unternehmen. Dadurch könnten sie die Verschlechterung der Wettbewerbssituation durch die Aufwertung des Frankens besser verkraften. Mit Ausnahme des Gastgewerbes planen alle befragten Branchen, bis Jahresende mehr Leute einzustellen. (awp/mc/ps)