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Zürich – Das KOF Konjunkturbarometer ist im Januar 2015 um 1.8 Punkte auf einen Wert von 97 gesunken. Nachdem sich der Indikator zum Jahresende 2014 kaum verändert hatte, sinkt er nun etwas weiter unter seinen langjährigen Durchschnitt. Von den 217 Variablen, die in den Indikator eingehen, stammen 180 aus den KOF Unternehmensbefragungen. Bei den Befragungen im Januar füllten jedoch fast 94 % der Teilnehmer den Fragebogen vor der Aufhebung der Frankenuntergrenze durch die Schweizerische Nationalbank aus.
Da die Politikänderung der Nationalbank für viele Unternehmen überraschend gekommen sein dürfte, spiegelt der aktuelle Wert des KOF Barometers die neue Situation nur sehr eingeschränkt wider. Allerdings wäre das KOF Barometer auch gesunken, wenn für die Berechnung ausschliesslich diejenigen Meldungen berücksichtigt worden wären, die vor der Aufhebung der Frankenuntergrenze abgegeben wurden.Das KOF Konjunkturbarometer deutet daher an, dass das Klima für die Schweizer Wirtschaft rauer wird.
Eingetrübte Aussichten bei Gastgewerbe und Industrie
Für den Rückgang des KOF Barometers sind insbesondere die Wirtschaftsbereiche Gastgewerbe und Industrie verantwortlich. In der Industrie haben sich vor allem die Perspektiven im Textilbereich und im Maschinenbau sowie in der Chemie eingetrübt. Zudem zeigen die internationalen Indikatoren allgemein eine Verschlechterung der Exportperspektiven der Schweizer Unternehmen an. Den Rückgang des Barometerwertes abgefedert haben die Variablen aus dem Bau- und dem Konsumbereich, die sich tendenziell positiv entwickelt haben. Der Bankensektor zeigt sich stabil.
Im Januar haben vor allem die Indikatoren zur Wettbewerbssituation nachgegeben. Aber auch die Exporterwartungen, der geplante Vorprodukteeinkauf, die Lagerhaltung generell und die Kapazitätsauslastung deuten eine ungünstigere Entwicklung an. Auf der positiven Seite stehen dagegen die Indikatoren zur Auftragslage und zur Beurteilung der allgemeinen Geschäftslage. (KOF/mc/ps)
Konjunkturbarometer und Referenzreihe
Das KOF Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Konjunktur. Es ist ein Sammelindikator, der sich in der aktuellen Version aus 217 Einzelindikatoren zusammensetzt. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst. Die Auswahl der Einzelindikatoren und ihre Gewichtung wird einmal jährlich aktualisiert, und zwar jeweils nach der Veröffentlichung des Vorjahres-Bruttoinlandprodukts durch das Bundesamt für Statistik. Im letzten Jahr fand die Revision im Oktober statt. Unsere neue Referenzreihe ist die geglättete Verlaufswachstumsrate des Schweizer Bruttoinlandprodukts nach der neuen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ESVG 2010, die Ende September 2014 veröffentlicht wurde.