Zürich – Das Konjunkturbarometer der Konjunkturforschungsstelle KOF (ETH Zürich) ist so stark wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr gesunken. Für den Berichtsmonat August ergab sich ein Rückgang von 0,37 auf noch 1,61 Punkte, der Vormonatswert (Juli) wurde auf 1,98 von 2,04 revidiert. Das KOF-Barometer lag damit unter den Prognosen. Von AWP befragte Ökonomen hatten für den August einen Stand zwischen +1,87 und 1,90 Punkten vorausgesagt.
Die Wachstumsdynamik des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP) dürfte somit in den kommenden Monaten spürbar schwächer werden, kommentiert die KOF in einer Mitteilung vom Freitag.
Erfreuliche Signale nach wie vor vom Baugewerbe
Das Konjunkturbarometer basiert auf einem multisektoralen Design mit drei Modulen. Deren Entwicklungen tragen folgendermassen zur Gesamtentwicklung des Barometers bei: Das Modul «Kern-BIP» (Gesamtwirtschaft ohne Baugewerbe und Kreditgewerbe) befindet sich zwar noch im positiven Bereich, zeigt aber deutlich abwärts. Erfreuliche Signale kommen hingegen nach wie vor vom Modul «Baugewerbe», während das Modul «Kreditgewerbe» eine leicht sinkende Tendenz im positiven Bereich anzeigt.
Deutliche Abschwächung bei «CH Industrie» und «Exportdestination EU»
Das Modul «Kern-BIP» umfasst gut 90% der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung und dominiert somit das Barometer. Ihm zugrunde liegen die Messmodelle «Schweizer Industrie», «Schweizer Konsum» und «Exportdestination EU». Die gegenwärtige Abwärtsbewegung des Moduls «Kern-BIP» basiert auf einer deutlichen Abschwächung bei den Messmodellen «Schweizer Industrie» und «Exportdestination EU» sowie einer leichten Abwärtsbewegung im Modul «Schweizer Konsum». (awp/mc/ps)