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Zürich – Das KOF Konjunkturbarometer ist im Juli 2015 um 10 Punkte auf 99.8 Zähler gestiegen (von revidiert 89.8 im Juni). Das Barometer springt damit zurück auf seinen langjährigen Durchschnittswert. Zwar belastet der starke Franken weiterhin die Schweizer Wirtschaft, die erste Schockwelle nach Aufhebung des Mindestkurses verliert aber deutlich an Kraft.
Das KOF Konjunkturbarometer nähert sich im Juli 2015 wieder seinem langjährigen Durchschnittswert an. Das Konjunkturbarometer zeigt frühzeitig Veränderungen der gesamtwirtschaftlichen Produktion an. Der Anstieg des Barometers ist daher eine Gegenbewegung auf die ungünstige Entwicklung seit Aufhebung der Frankenuntergrenze. Der Anstieg des Barometers hin zum langjährigen Durchschnitt bedeutet noch nicht, dass die Schweizer Wirtschaft wieder im «Normalmodus» ist. Das KOF Barometer deutet aber an, dass die Schweizer Wirtschaft hofft, den ersten Frankenschock in den nächsten Monaten verarbeiten zu können.
Anstieg nicht sehr breit abgestützt
Allerdings ist der Anstieg des Barometers nicht sehr breit abgestützt. Er rührt insbesondere aus der Entwicklung einiger Einzelindikatoren zu den Einkaufspreisen, den Exporterwartungen und der Wettbewerbsposition im Verarbeitenden Gewerbe. Nach deutlich negativen Tendenzen in den Vormonaten, kam es in diesen Variablen nun zu einer Gegenbewegung. Auch im Gastgewerbe sind die Aussichten nicht mehr ganz so düster wie zuletzt. Die Teilindikatoren für den Bankensektor und den Bau deuten eine stabile Entwicklung auf dem bestehenden Pfad an. Der Konsum dürfte sich den Indikatoren zufolge ebenfalls auf dem jetzigen Pfad festigen. Einzig das internationale Umfeld präsentiert sich im Juli leicht ungünstiger als bis anhin. (KOF/mc/ps)
Konjunkturbarometer und Referenzreihe
Das KOF Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Konjunktur. Es ist ein Sammelindikator, der sich in der aktuellen Version aus 217 Einzelindikatoren zusammensetzt. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst. Die Auswahl der Einzelindikatoren und ihre Gewichtung wird einmal jährlich aktualisiert, und zwar jeweils nach der Veröffentlichung des Vorjahres-Bruttoinlandprodukts durch das Bundesamt für Statistik. Im letzten Jahr fand die Revision im Oktober statt. Unsere neue Referenzreihe ist die geglättete Verlaufswachstumsrate des Schweizer Bruttoinlandprodukts nach der neuen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ESVG 2010, die Ende September 2014 veröffentlicht wurde.