KOF Konjunkturbarometer: Starker Rückgang im Februar
(Foto: Valerie Potapova – Fotolia)
Zürich – Das KOF Konjunkturbarometer ist im Februar 2015 um 6 Punkte auf einen Wert von 90.1 gesunken. Nachdem sich der Indikator nach einer Stagnationsphase im Herbst 2014 im Laufe des Januars 2015 bereits um knapp 3 Punkte abgeschwächt hatte, fällt er nun beschleunigt. Das Barometer steht nun auch deutlich unter seinem langjährigen Durchschnitt. Der Rückgang um 6 Punkte ist der stärkste seit 2011, dennoch steht das Barometer im Moment nicht so tief wie kurz vor Einführung der Frankenuntergrenze im Sommer 2011.
Von den 217 Variablen, die in den Indikator eingehen, stammen 180 aus den KOF Konjunkturumfragen. Bei den Befragungen im Januar hatten noch fast 94% der Teilnehmer den Fragebogen vor der Aufhebung der Frankenuntergrenze durch die Schweizerische Nationalbank ausgefüllt. Die Wende der Schweizer Geldpolitik manifestiert sich daher in unserem Baro meter massgeblich im Februar. Die Abwärtsbewegung des Barometers dürfte jetzt, wie im Juli 2011 während der vorherigen starken Aufwertungsphase, vor allem die rapide Stimmungsverschlechterung angesichts des aufwertenden Frankens reflektieren.
Deutliche Stimmungseintrübung in fast allen Branchen
Der Fall des Barometers ist durch deutliche Stimmungseintrübungen in fast allen Schweizer Branchen getrieben. Am markantesten betroffen sind dabei Industrie, Baugewerbe und der inländische Konsum. In der Industrie haben sich diesmal vor allem die Perspektiven im Bereich Metalle, Elektro, Holz und Sonstige eingetrübt. Nachgegeben haben im Februar besonders deutlich die mit der Auftragslage zusammenhängenden Indikatoren. Dies deutet darauf hin, dass sich die geldpolitische Wende nicht nur stimmungsmässig, sondern mittlerweile auch schon in den Auftragsbüchern der Realwirtschaft zu manifestieren beginnt.
Konjunkturbarometer und Referenzreihe
Das KOF Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Konjunktur. Es ist ein Sammelindikator, der sich in der aktuellen Version aus 217 Einzelindikatoren zusammensetzt. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst. Die Auswahl der Einzelindikatoren und ihre Gewichtung wird einmal jährlich aktualisiert, und zwar jeweils nach der Veröffentlichung des Vorjahres-Bruttoinlandprodukts durch das Bundesamt für Statistik.