KOF-Konjunkturumfragen zeigen: Talfahrt geht weiter

Konjunktur

(Photo by Jack Moreh from Freerange Stock)

Zürich – Der KOF-Geschäftslageindikator für die Schweizer Privatwirtschaft, der aus den KOF Konjunkturumfragen berechnet wird, sinkt im Oktober den zweiten Monat in Folge. Nachdem der Rückgang im Vormonat klein war, kühlt sich die Geschäftslage im Oktober deutlich ab. Der Preisauftrieb nimmt derweil ab und die Lohnerwartungen der Unternehmen fallen niedriger aus als im Herbst vergangenen Jahres.

Die Geschäftslage trübt sich im Oktober bei der Mehrheit der befragten Wirtschaftssektoren ein. Insbesondere die negative Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe belastet die Schweizer Wirtschaft. Einen Dämpfer zeigen im Oktober aber auch das Gastgewerbe und der Grosshandel. Leicht negativ ist die Tendenz im Bereich übrige Dienstleistungen und im Detailhandel, sehr leicht positiv dagegen im Baugewerbe. Eine deutlich sichtbare Aufhellung zeigt sich im Projektierungsbereich und bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern.

In den Geschäftserwartungen zeigt sich ein Hoffnungsschimmer
Umgekehrt sind die Mehrheitsverhältnisse bei den Erwartungen bezüglich der Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr. Nachdem das Verarbeitende Gewerbe im Sommer noch vorwiegend skeptisch war, steigt nun die Zuversicht. Ebenfalls aufgehellt haben sich die Erwartungen im Bereich Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, im Detailhandel, Projektierungsbereich, Baugewerbe und bei den übrigen Dienstleistungen. Dagegen lässt der Optimismus im Gastgewerbe leicht nach und die Grosshändler werden deutlich skeptischer. Insgesamt spiegelt sich in den Geschäftserwartungen eine aufkeimende Hoffnung für die weitere Entwicklung der Schweizer Konjunktur wider.

Preisauftrieb nimmt weiter ab
Die Unternehmen planen weniger mit Preiserhöhungen als bis anhin, der durch die Schweizer Unternehmen bewirkte Preisauftrieb lässt nach. Vor allem im Verarbeitenden Gewerbe, im Detailhandel und bei den übrigen Dienstleistungen sind die Preiserhöhungen weniger steil nach oben gerichtet als bis anhin. Im Baugewerbe wird dagegen wieder leicht häufiger mit Preisaufschlägen geliebäugelt als im Vormonat.

Unternehmen rechnen mit kleinerem Lohnplus als im Herbst vergangenen Jahres
Die KOF befragt die Unternehmen auch zu ihren Erwartungen bezüglich der Lohnentwicklung in den nächsten zwölf Monaten. Im Oktober 2023 rechnen die Unternehmen auf Jahressicht mit einem nominellen Lohnplus von durchschnittlich 1.9%. Damit gehen sie von einem kleineren Anstieg aus als im Herbst vergangenen Jahres. Seinerzeit kalkulierten sie mit einer Erhöhung um 2.5%. Die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, der Detailhandel und die Grosshändler erwarten im Branchenvergleich derzeit eine eher unterdurchschnittliche Lohnrunde. Eher überdurchschnittlich könnten die Lohnanpassungen im Gastgewerbe, Baugewerbe und Projektierungsbereich ausfallen.

In die Ergebnisse der KOF Konjunkturumfragen vom Oktober 2023 sind die Antworten von etwa 4500 Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Baugewerbe und den wichtigsten Dienstleistungsbereichen eingeflossen. Dies entspricht einer Rücklaufquote von etwa 61%. (awp/mc/pg)

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