Komax 2012: Solar und Medtech belasten Ergebnis
Dierikon – Der Maschinenhersteller Komax hat im Geschäftsjahr 2012 unter den negativen Einflüssen in den Sparten Solar und Medtech gelitten. Der Bereich Wire konnte auch dank zweier Akquisitionen Wachstum verzeichnen. Das Unternehmen halbiert die Dividende und rechnet im laufenden Jahr mit einer deutlichen Ergebnisverbesserung.
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT sank um 70% auf 14,4 Mio CHF, wie das Technologieunternehmen mitteilte. Er wurde von Restrukturierungskosten in Höhe von 1,7 Mio CHF belastet, Rückstellungen und Wertberichtigungen betrugen 4,8 Mio. Der Reingewinn sank um 74% auf 10,0 Mio CHF.
Erwartungen nicht erfüllt
Mit den vorgelegten Zahlen hat Komax die Erwartungen der Analysten verfehlt. Diese hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen EBIT von 18,1 Mio CHF sowie einen Reingewinn von 14,1 Mio CHF prognostiziert.
Bereits Mitte Januar hatte der Maschinenhersteller die provisorischen Zahlen zum Umsatz und Auftragseingang mitgeteilt. Bei den definitiven Zahlen fiel der Umsatz um 22% auf 288,2 Mio CHF und der Auftragseingang um 24% auf 287,9 Mio CHF. Akquisitionen wirkten sich beim Umsatz mit +4,5% und Währungseinflüsse mit +1,8% positiv aus, so dass im Vorjahresvergleich ein organischer Rückgang von fast 29% resultierte.
Wachstum bei Wire – Solar und Medtech mit Einbrüchen
Der Bereich Wire habe eine äusserst erfreuliche Dynamik verzeichnet, heisst es. Hier sei die bereits gute Marktstellung durch die Akquisitionen der TSK Gruppe und der MCM Cosmic KK weiter ausgebaut worden. Der Umsatz wuchs nominal um 4,8% auf 228,3 Mio CHF, bereinigt um die Zukäufe resultierte allerdings ein Minus von 2,8%. Der EBIT sank um 7,6% auf 52,7 Mio CHF. Die wesentlichen Endabnehmermärkte hätten sich solide entwickelt, zudem seien zahlreiche innovative Lösungen zur Marktreife gelangt.
Auf der anderen Seite verzeichneten Solar und Medtech marktbedingt deutliche Umsatzrückgänge. Medtech verzeichnete ein Umsatzminus von 41% auf 49,8 Mio CHF und der EBIT wies einen Fehlbetrag von 8,6 Mio aus, nach +3,8 Mio im Vorjahr. Hier hätten sich eine tiefe Kapazitätsauslastung, Währungseinflüsse und unerwartete Mehraufwendungen bei einzelnen Projekten negativ ausgewirkt. Die Investitionstätigkeit zahlreicher Kunden sei zurückhaltend gewesen, schreibt Komax weiter. Hier seien Programme zur Steigerung der Leistungsfähigkeit gestartet worden.
Bei Solar wirkte sich die Krise der Branche deutlich aus und der Umsatz brach auf 9,0 Mio CHF von zuvor 70,8 Mio ein. Der Betriebsverlust auf Stufe EBIT betrug 21,2 Mio CHF nach 3,4 Mio im Vorjahr. Der Personalbestand wurde im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert, Standorte wurden geschlossen sowie das Produktsortiment gestrafft, um die Ertragslage zu verbessern.
Dividende halbiert
Der Verwaltungsrat schlägt die Ausschüttung einer Dividende von 2 CHF je Titel (VJ 4 CHF) vor, die aus der Kapitaleinlagereserve bezahlt werden soll. Die Ausschüttungsquote sei damit erhöht worden und die Rendite betrage rund 2,5%.
Ergebnisverbesserung erwartet
Für das Jahr 2013 rechnet das Management aus heutiger Sicht mit einem deutlich besseren Ergebnis. Der makroökonomische Ausblick sei jedoch unverändert unsicher und die Visibilität bleibe gering. Prognosen zu treffen sei weiterhin generell schwierig.
Im Segment Wire rechnet Komax im ersten Quartal mit einem Umsatz im Bereich des sehr guten Vorjahres. Medtech habe mit einem erfreulichen Bestellungseingang im vierten Quartal 2012 und in den ersten Monaten des Jahres 2013 die Basis für einen guten Start ins neue Jahr gelegt. Bei Solar rechnet das Unternehmen mit einem besseren, aber nicht positiven EBIT. Eine kurzfristige Verbesserung des Wettbewerbsumfelds wird nicht erwartet. Der Solarmarkt bleibe auf längere Sicht jedoch unverändert attraktiv, heisst es in der Medienmitteilung weiter.
Roland Siegwart als VR-Mitglied vorgeschlagen
Zudem kommt es zu Veränderungen im Verwaltungsrat. Melk Lehner stellt sich nach 25 Jahren als Mitglied des Gremiums nicht zur Wiederwahl. Der Verwaltungsrat beantragt, Roland Siegwart neu für eine Amtsperiode von drei Jahren in das Aufsichtsgremium zu wählen. (awp/mc/pg)