Komax erleidet Umsatzeinbruch und führt Kurzarbeit ein
Dierikon – Das Innerschweizer Industrieunternehmen Komax leidet unter einer schwierigen Marktsituation. Es treffen deutlich weniger Bestellungen ein, weshalb Kurzarbeit angeordnet wurde.
In den ersten fünf Monaten des Jahres seien der Bestellungseingang und der Umsatz um ein Fünftel eingebrochen, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag. Weil nun der Auftragsbestand aufgebraucht sei, sei auch für das Gesamtjahr mit einem Umsatzrückgang von rund 20 Prozent zu rechnen. Beim operativen Gewinn (EBIT) soll noch ein leicht positiver Wert resultieren, nachdem im Vorjahr ein EBIT von 68 Millionen Franken erzielt worden war.
Die Kunden von Komax, die aus der Autoindustrie stammen, zeigten sich insbesondere in Europa und Asien aufgrund vorhandener Überkapazitäten und einer angespannten Wirtschaftslage zurückhaltend beim Fällen von Investitionsentscheiden, erklärt das Unternehmen. Davon ausgenommen sei immerhin die Marktentwicklung in Indien.
Dierikon und Cham in Kurzarbeit
Nun schraubt Komax an den Kosten. So werde derzeit der Personalbestand reduziert. Abgänge würden nicht ersetzt und es gebe einen «leichten aktiven Abbau». Der Firmensprecher bezifferte diesen gegenüber der Nachrichtenagentur AWP auf rund 20 Stellen.
Auch die Belegschaft in den Schweizer Werken bekommt die Schwächephase zu spüren: Seit dem Mai sind die Produktionsmitarbeitenden in Dierikon in Kurzarbeit. Zudem soll die Kurzarbeit ab dem 1. Juli auf den gesamten Standort und auf die Fabrik in Cham ausgeweitet werden. An diesen beiden Standorten beschäftigt die Gesellschaft laut dem Firmensprecher rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Gesellschaft arbeitet laut den Angaben ausserdem weiter an der Bereinigung des Produktportfolios und der Optimierung der Vertriebs- und Organisationsstruktur. So sei Ende April 2024 die Produktion bei Komax Testing Bulgaria eingestellt worden und man befinde sich im Schliessungsprozess des Standorts im deutschen Jettingen.
«Talsohle ist erreicht»
Betroffen von der Marktschwäche sei vor allem das Volumengeschäft, das überproportional zum EBIT beitrage, so das Communiqué weiter. Das Geschäft mit Produkten zur Steigerung des Automatisierungsgrades habe derweil einen deutlich geringeren Rückgang erlitten. Die Kundschaft zeige sich also weiterhin bereit, in diese zu investieren, auch wenn es in diesem Jahr bereits verschiedene Projektverzögerungen gegeben habe.
Für das zweite Halbjahr geht das Unternehmen von einer leichten Verbesserung der Lage aus. Dies gehe aus den Offertenaktivitäten hervor, sagte der Sprecher. «Die Talsohle sollte erreicht sein.» Allerdings sei die Visibilität der Geschäftsentwicklung nach wie vor gering. Man sei jedoch überzeugt, gestärkt aus der Schwächephase herauszukommen. (awp/mc/ps)