Komax H1: Solar und Medtech rutschen in die Verlustzone

Beat Kälin

Komax-VRP Beat Kälin.

Komax-CEO Beat Kälin.

Dierikon – Der Hersteller von Kabelverarbeitungsmaschinen Komax hat im ersten Halbjahr 2012 einen deutlichen Rückgang von Umsatz, EBIT und Gruppenergebnis verbucht. Während der grösste Bereich Wire einen stabilen Geschäftsverlauf verzeichnete, brachen die Umsätze bei Solar und Medtech ein und resultierte in diesen Bereichen ein Bertriebsverlust. Während bei Medtech eine Verbesserung erwartet wird, sei bei Solar ein Ende der Flaute derzeit nicht abzusehen.

Das Ergebnis nach Steuern in Höhe von 9,0 Mio CHF entspricht einem Minus von 47%. Das EBIT sank um 66% auf 9,0 Mio und der Umsatz um 23% auf 142,2 Mio, wie das Unternehmen mitteilte. Währungsbereinigt betrug der Umsatzrückgang 20%.

Bereits Anfang August hatte Komax die Kennzahlen zu Umsatz, EBIT und Gruppenergebnis bekanntgegeben. Aufgrund der früh veröffentlichten Eckzahlen lagen Analystenschätzungen und damit ein AWP-Konsens nicht vor. Jedoch reduzierten Vontobel und ZKB im Nachlauf ihre Gewinnschätzungen.

Wire stabil – Solar und Medtech brechen ein
Die einzelnen Bereiche haben sich gemäss Mitteilung unterschiedlich entwickelt. Im Bereich Wire stieg der Umsatz um 2,6% auf 105,9 Mio CHF, der Bestellungseingang sank um 2,8% auf 106,7 Mio. Das EBIT ging nur leicht auf 26,6 Mio verglichen mit zuvor 26,8 Mio zurück. Trotz höherer Aufwendungen in den Bereichen Produktion, Marketing und Vertrieb sei die EBIT-Marge mit 25,1% (26,0%) nahezu stabil, geblieben so Komax.

Der Umsatz von Komax Solar reduzierte sich auf 5,8 Mio CHF von zuvor 43,9 Mio; der Bestellungseingang fiel auf 4,3 Mio nach 53,4 Mio im Vorjahreszeitraum. Das EBIT betrug –10,2 Mio nach einem Betriebsgewinn in Höhe von 2,4 Mio zuvor. Die ganze Branche sei durch hohe Überkapazitäten gekennzeichnet und der Markt für Anlagen zur Solarmodulherstellung vollständig eingebrochen, schreibt das Unternehmen. Die Strukturanpassungen am Standort York und die Personalreduktion um 70 Mitarbeitende würden sich im zweiten Halbjahr auswirken.

Auch bei Medtech hätten sich die Resultate unbefriedigend entwickelt, so das Unternehmen. Als Gründe hierfür werden die zurückhaltende Investitionstätigkeit der Kunden, Projektverzögerungen, Mehraufwendungen bei einzelnen Projekten sowie der währungsbedingte Margendruck genannt. Der Umsatz sank um 20% auf 31,0 Mio CHF während sich der Bestellungseingang auf 25,5 Mio fast halbierte. Das EBIT glitt mit –3,1 Mio in die Verlustzone, nach einem Gewinn von 1,8 Mio im Vorjahr. Als Reaktion auf den Geschäftsverlauf wurde am Standort La Chaux-de-Fonds Kurzarbeit eingeführt.

Verbesserung bei Medtech erwartet
Komax erwartet für das zweite Halbjahr im Bereich Wire akquisitionsbereinigt einem Nettoverkaufserlös im Bereich des ersten Halbjahres. Bei Solar würden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch im zweiten Semester äusserst anspruchsvoll bleiben, schreibt das Unternehmen weiter. Komax Solar analysiere laufend die Situation und werde gegebenenfalls weitere Massnahmen zur Kostenreduktion treffen. Im zweiten Semester werden sich erste positive Effekte der bereits durchgeführten Strukturanpassungen einstellen. Bei Medtech rechnet das Unternehmen aufgrund der positiven Entwicklung beim Bestellungseingang mit einer Verbesserung des Resultats.

Aufgrund makroökonomischer Unsicherheiten und der latenten Gefahr einer sich global abschwächenden Konjunktur angesichts anhaltender Eurokrise und hoher Verschuldung einiger Staaten sei es weiterhin sehr schwierig, Prognosen zu treffen, so die Mitteilung weiter. (awp/mc/pg)

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