Zürich – Komax hat im ersten Halbjahr markant mehr umgesetzt und verdient. Der Hersteller von Kabelverarbeitungsmaschinen vor allem für die Autoindustrie hat den Umsatz um gut zwei Drittel auf 404,9 Millionen Franken gesteigert.
Zum deutlichen Umsatzplus hat die Übernahme von Schleuniger beigetragen, die seit September zu Komax gehört. Ohne die Akquisition wäre der Umsatz lediglich um 11,2 Prozent gewachsen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in einem Communiqué mit.
Die Nachfrage nach Produkten für die Automatisierung der Kabelverarbeitung sei in den ersten sechs Monaten 2023 insgesamt gut gewesen, wobei die Geschäfte in China deutlich hinter den Erwartungen geblieben seien, hiess es. Auf der anderen Seite fiel die hohe Zusatznachfrage durch den Ukraine-Krieg weg, die vor einem Jahr das Ergebnis nach oben getrieben hatte.
Gewinnsprung dank Gebäudeverkauf
Der Betriebsgewinn EBIT kletterte um 81,5 Prozent auf 55,5 Millionen Franken. Die EBIT-Marge verbesserte sich auf 13,7 Prozent nach 12,6 Prozent im Vorjahr. Zum Gewinnsprung trug ein Gebäudeverkauf in Rotkreuz bei, der den Umsatz und das EBIT um jeweils 11,1 Millionen erhöhte. Ohne den Gebäudeverkauf läge die EBIT-Marge bei 11,3 Prozent, schrieb Komax weiter.
Unter dem Strich fuhr Komax einen Reingewinn von 40,7 Millionen Franken ein. Das ist drei Viertel mehr als im ersten Semester des Vorjahres (23,3 Millionen). Dazu steuerte der Gebäudeverkauf 9,7 Millionen Franken bei.
Auch der Auftragsbestand als Grundlage für das künftige Geschäft legte um 1 Prozent auf 346,2 Millionen Franken zu. Das sei ein Rekord, hiess es. Aufgrund des Kriegs in der Ukraine hatte die Komax Gruppe im ersten Halbjahr 2022 einen ausserordentlich hohen Bestellungseingang erhalten. «Dass dieser ein Jahr später übertroffen werden konnte, obwohl es keine Bestellungen im Zusammenhang mit der Situation in der Ukraine mehr gab, war die Folge des Zusammenschlusses mit Schleuniger», schrieb das Industrieunternehmen.
Mit den Zahlen hat Komax die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten beim Umsatz und EBIT übertroffen, beim Auftragseingang, EBIT-Marge und Reingewinn indes verfehlt.
Ausblick bestätigt
Die Integration von Schleuniger in die Komax-Gruppe schreite planmässig voran. «Ein Schwerpunkt des Integrationsprozesses ist aktuell die Optimierung des weltweiten Vertriebs- und Servicenetzwerks», erklärte Konzernchef Matijas Meyer. Im Rahmen dieses Prozesses wurde unter anderem per 1. Juli 2023 Komax Portugal an Estanflux verkauft.
An den Zielen für das Gesamtjahr hielt Komax fest: So wird für 2023 ein Umsatz von rund 770 Millionen Franken erwartet. Die EBIT-Marge soll rund 11 Prozent erreichen. Darin ist der Verkaufserlös des Gebäudes in Rotkreuz von 11,1 Millionen Franken nicht enthalten.
«Dies im Wissen, dass das Marktumfeld momentan sehr herausfordernd und der Verkauf von Investitionsgütern mit grossem Einsatz verbunden ist», schrieb die Firma. Da jedoch der grundlegende Trend zur Automatisierung in der Kabelverarbeitung ungebrochen sei und sich in der zweiten Jahreshälfte 2023 die Marktsituation in China etwas verbessern sollte, gehe Komax davon aus, den ambitionierten finanziellen Ausblick zu erreichen. (awp/mc/ps)