Dierikon – Komax hat 2016 den Umsatz und den Gewinn gesteigert und hebt die Dividende an. Der Hersteller von Maschinen zur Kabelverarbeitung erwartet auch im laufenden Jahr eine hohe Nachfrage. An der Börse geraten die Komax-Papiere gleichwohl unter Druck und können das am Vortag erreichte Allzeithoch nicht verteidigen.
«2016 war für Komax ein sehr intensives Jahr, aber kein Übergangsjahr», sagte Verwaltungsratspräsident Beat Kälin am Dienstag an der Bilanzmedienkonferenz. Und sein CEO Matijas Meyer fügte an: «Wir haben uns im Kerngeschäft verstärkt, um unsere Mittelfristziele zu erreichen, und uns auch organisch entwickelt.»
Neben insgesamt vier Zukäufen im Jahr 2016 setzt er dabei auch auf eigene Neuprojekte und die Entwicklung der bestehenden Werke. Abgesehen davon beeinflussten der Verkauf der Sparte Medtech, Restrukturierungen und Investitionen das Ergebnis des Innerschweizer Unternehmens.
Tiefere Profitabilität
Der Umsatz wuchs dabei um gut 18% auf 373,0 Mio CHF und der Auftragseingang um 6,3% auf 370,2 Mio. Das interne Wachstum ohne Zukäufe betrug 8,8%. Der Betriebsgewinn (EBIT) legte – bereinigt um Einmaleffekte – aber nur um 14% auf rund 57 Mio CHF zu und die Marge ging auf 15,3% von 15,8% zurück. Der Reingewinn stieg derweil um gut ein Fünftel auf 35,5 Mio CHF.
Die Restrukturierung am deutschen Standort Porta Westfalica, Aufwände in der Türkei und den Aufbau des Standortes in Mexiko sorgten für Einmaleffekte von rund 6,2 Mio CHF. Der stark gestiegene Aktienkurses habe zudem höhere Kosten für das Optionsprogramm bis 2018 verursacht, hiess es dazu.
Höhere Dividende
Angesichts der Zahlen soll die Dividende auf 6,50 CHF von 6,00 CHF je Titel steigen. Das entspricht einer Ausschüttungsquote von rund 69%.
Beim Reingewinn ist ein Verlust aus dem nicht fortgeführtem Geschäft (Medtech) von 4,0 Mio enthalten. Der Fehlbetrag sei durch Steuern, Transaktionskosten und Fremdwährungsverluste entstanden. Auch die Differenz zwischen dem realisierten und dem maximal möglichen Earn-Out flossen hier mit ein.
Mittelfristziele bestätigt
Komax hatte im Vorjahr mit der Thonauer Gruppe, SLE Electronics USA, Ondal Tape Processing und Kabatec vier Akquisitionen getätigt. Das wirkte sich auch auf das regionale Umsatzwachstum in Nord-/Südamerika (+21%), Asien/Pazifik (+19%) und Europa inklusive Afrika (+17%) aus. Bereinigt sei das Wachstum geografisch gleichmässiger ausgefallen.
Neben den Zukäufen wurde zudem in ein neues Werk in Mexiko und in neue Produkte investiert. Die Nettoinvestitionen ohne Zukäufe blieben mit 21,4 Mio CHF hoch. Um die Positionierung auch in Segmenten ausserhalb der Automobilindustrie (Aerospace, Telecom/Datacom, Industrial) zu verbessern, wurde mehr in Marketing- und Vertriebsleistungen investiert.
Damit will Komax die Basis für die Strategie 2017-2021 legen. Die Mittelfristziele mit einem Umsatz von 500 bis 600 Mio CHF sowie einem EBIT von 80 bis 100 Mio wurden bestätigt. CEO Meyer rechnet mit einem durchschnittlichen Marktwachstum von 3 bis 5% pro Jahr. «Wir liegen darüber und haben Marktanteile hinzugewonnen», so der Komax-Chef weiter.
Für das laufende Jahr ist das Management zuversichtlich. Man werde ein Ergebnis erzielen, das im Einklang mit den strategischen Zielen steht, hiess es. Nach den ersten beiden Monaten gehe man davon aus, dass die Dynamik in der Automobilindustrie im laufenden Jahr hoch bleibe und weiterhin eine hohe Nachfrage bestehe. (awp/mc/pg)