Komax-CEO Beat Kälin.
Dierikon – Komax hat von der guten Geschäftsentwicklung im Bereich der Kabelverarbeitung profitiert und im ersten Halbjahr 2013 Umsatz und Konzerngewinn gesteigert. Während der Bereich Medtech operativ in die Gewinnzone zurückkehrte, schrieb der Solarbereich erneut einen Verlust. Der Konzern will sich aus diesem Segment zurückziehen und prüft derzeit Alternativen.
Der Bestellungseingang der Gruppe wuchs um 45% auf 198,2 Mio CHF, während der Umsatz um 18% auf 167,7 Mio CHF anstieg. Dabei trugen Akquisitionen 12,1% zum Umsatzwachstum bei, die Währungseinflüsse beliefen sich auf 0,6%, wie das Unternehmen mitteilte. Das EBIT erhöhte sich deutlich um 115% auf 18,7 Mio CHF und die entsprechende Marge verbesserte sich auf 11,1% nach 6,1% im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis nach Steuern in Höhe von 15,7 Mio CHF entspricht einem Plus von 80%.
Mit den vorgelegten Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten bei allen Kennzahlen übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 155,4 Mio, für den EBIT bei 15,9 Mio und für den Reingewinn bei 11,4 Mio CHF.
Wire mit deutlichem Wachstum
Die Gruppe verzeichnete einen unverändert starken Geschäftsgangs im grössten Geschäftsbereich Wire, heisst es weiter. Die verhaltene Nachfrage der europäischen Automobilindustrie und ihrer in Nordafrika domizilierten Zulieferer wurde mit guten Wachstumsraten in Asien sowie in Nord- und Südamerika mehr als kompensiert. Zudem wirkte sich die Integration der 2012 akquirierten Unternehmen positiv aus. Der Nettoverkaufserlös stieg um knapp 20% auf 126,7 Mio CHF. Das interne Wachstum betrug rund 3%. Das EBIT ging auf 26,2 (VJ 26,6) Mio CHF leicht zurück, das entspricht einer Marge von 20,7%.
Rückzug aus dem Bereich Solar
Die Lage im Segment Solar habe sich auf sehr tiefem Niveau stabilisiert, heisst es weiter. Obwohl das Ende der Krise in der Photovoltaik-Industrie kurzfristig noch nicht abzusehen sei, geht das Komax-Management davon aus, dass inzwischen der Tiefpunkt erreicht wurde. Unter den wenigen ausgeschriebenen Projekten seien zahlreiche wichtige Aufträge gewonnen worden. Der Bestellungseingang erholte sich auf 13,7 Mio CHF, verglichen mit 4,3 Mio CHF im Vorjahr, und der Nettoverkaufserlös wuchs auf 11,0 (VJ 5,8) Mio. Dadurch und durch die Kosteneinsparungen sei der operative Verlust auf 4,0 Mio von zuvor 10,2 Mio CHF mehr als halbiert worden.
Gleichzeitig mit der Ergebnispublikation kündigte das Unternehmen den Rückzug aus dem Bereich Solar an. Das sei das Ergebnis einer Überprüfung der Unternehmensstrategie, heisst es in einem gesonderten Communiqué. Solar werde in Zukunft nicht mehr zum Kerngeschäft von Komax zählen, das Risikoprofil des Segments entspreche nicht den Gruppenzielen. Man prüfe alternative Lösungen für den Bereich, heisst es weiter.
Festhalten an Medtech
Auch der Bereich Medtech wurde einer Strategieüberprüfung unterzogen, jedoch mit einem positiveren Resultat. Der Markt zeige Anzeichen einer Erholung und die getroffenen Massnahmen zur Ergebnisverbesserung hätten ermutigende Resultate gezeigt, heisst es. Hier verdoppelte sich der Auftragseingang auf 52,7 (VJ 25,5) Mio CHF, während der Umsatz geringfügig auf 30,4 Mio zurückging. Mit einem Betriebsgewinn von 0,5 Mio CHF sei jedoch eine markante Ergebnisverbesserung erreicht worden. Im Vorjahr hatte Medtech einen EBIT-Verlust von 3,1 Mio ausgewiesen.
Besseres Ergebnis als im Vorjahr erwartet
Komax erwartet für das Gesamtjahr ein deutlich besseres Ergebnis. Im Segment Wire geht das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte 2013 von einem Nettoverkaufserlös im Bereich des ersten Halbjahrs aus. Die Lage von Komax Medtech habe sich im Vergleich zum Vorjahr stark verbessert während bei Solar weiter mit einem negativen Betriebsergebnis gerechnet wird. Der Fokus der Aktivitäten liege daher in der Umsetzung der strategischen Initiativen, um bei Komax Wire weiter profitabel zu wachsen und die Ertragslage der beiden anderen Business Units zu verbessern. (awp/mc/pg)