Dierikon – Komax hat neue Mittelfristziele formuliert. Diese erfolgen im Anschluss an die 2022 erfolgte Akquisition von Schleuniger und sind mit Zielsetzungen aus der Vergangenheit nicht zu vergleichen.
Denn Komax will bis zum Jahr 2028 einen Umsatz von 1,0 bis 1,2 Milliarden Franken erreichen, wie das Unternehmen am Donnerstag anlässlich eines Investorentages mitteilte. Dies entspräche einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 6 bis 9 Prozent. Das Unternehmen will damit stärker wachsen als der Markt.
Für den Betriebsgewinn (EBIT) hat sich Komax bis 2028 einen Wert im Bereich von 120 bis 160 Millionen Franken zum Ziel gesetzt. Dies entspräche einer EBIT-Marge im Bereich von rund 12 bis 13 Prozent.
Auch nicht-finanzielle Ziele
Als integralen Bestandteil der «Strategie 2028» bezeichnet das Unternehmen auch den Bereich ESG (Environmental, Social, Governance). Damit seien auch verschiedene nicht-finanzielle Zielen verbunden, so Komax.
Das Unternehmen hat nach der Übernahme von Schleuniger Ende August 2022 die veränderte Ausgangslage analysiert. Daraus entstand die neue Strategie für den Zeitraum 2024 bis 2028. Die Gruppe sieht hohes Wachstumspotential, da die Kabelverarbeitung «bisher höchstens zu 20 Prozent» automatisiert sei. «Uns bietet sich ein Eldorado der Automatisierung», lässt sich in der Mitteilung CEO Matijas Meyer zitieren.
Als Wachstumstreiber sieht Komax steigende Lohnkosten, die fehlende Verfügbarkeit von Mitarbeitenden, der Trend zur Miniaturisierung bei den Kabeln oder die aus Qualitätssicherungsgründen benötigte Rückverfolgbarkeit der Produkte. Dies alles lasse die Kunden zunehmend in die Automatisierung investieren, zeigt sich das Unternehmen überzeugt.
Ausserdem befinde sich die Automobilindustrie, in welcher die Komax-Gruppe rund drei Viertel des Umsatzes erzielt, in einem Umbruch. Hervorgehoben werden etwa Themen wie Elektromobilität, autonomes Fahren, Veränderung des Kabelbaumdesigns oder die global jährlich zunehmende Anzahl an produzierten Fahrzeugen.
Marktsegmente werden neu aufgeteilt
Den Rest des Umsatzes wird in den beiden angepassten Marktsegmenten «Aerospace & Railway» sowie «Industrial & Infrastructure» erwirtschaftet. Auch hier ist der Automatisierungsgrad laut der Mitteilung noch tief. Das bisher vierte Marktsegment, «Data/Telecom», wird innerhalb des Marktsegments «Industrial & Infrastructure» weiterbearbeitet.
Zur Erreichung der neu gefassten Ziele wurden vier strategische Stossrichtungen entwickelt. Diese laufen unter den Stichworten «Generierung von Mehrwert entlang der Customer Journey», was den Ausbau des Service-Geschäfts meint, «Innovation für Automatisierung und Qualität», «Stärkung der globalen Kundennähe» und «Entwicklung von Non-Automotive-Märkten».
Unter dem Stichwort Stärkung der Kundennähe will Komax etwa das Geschäft in Asien ausbauen. Dort seien in den vergangenen Jahren rund 20 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet worden und dies sei angesichts der Grösse des asiatischen Marktes deutlich zu wenig. (awp/mc/pg)