Konjunktur-Erwartungen deutlich verbessert

Konjunktur Schweiz

Zürich – Die Erwartungen von Ökonomen und Analysten über den Verlauf der Schweizer Konjunktur in den kommenden sechs Monaten haben sich im Februar 2012 weiter verbessert. So wies der von der Credit Suisse (CS) und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) berechnete ZEW-Indikator im Berichtsmonat einen Wert von noch -20,1 Punkten auf und liegt damit deutlich über den -50,1 Punkten des Vormonats. Dies sei einer der stärksten Anstiege seit der ersten Erhebung im Juni 2006 und der höchste Stand seit Mai 2011, teilte die Grossbank am Mittwoch mit.

Von den befragten Finanzmarktexperten erwarteten diesen Monat 19,2% (+13,0 Prozentpunkte) eine Verbesserung der Konjunktursituation, während noch immer 40,4% (-15,9) von einer Verschlechterung ausgeht. Der CS ZEW-Indikator ergibt sich aus dem Saldo der Antworten «Verbessern» und «Verschlechtern» (19,2 minus 40,4 ergibt -21,2).

Erwartungen der Finanzexperten weiterhin verhalten
40,4% der Teilnehmer gehen laut Mitteilung davon aus, dass sich die konjunkturelle Lage in den kommenden sechs Monaten nicht verändern wird. Insgesamt seien die Erwartungen der Finanzexperten im Hinblick auf die Wirtschaftsaussichten der Schweiz in den letzten beiden Monaten deutlich gestiegen. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2009 seien sie unter dem Strich aber nach wie vor eher verhalten, so die Mitteilung. Die Einschätzung des aktuellen Wirtschaftsumfelds hat sich im Februar kaum verändert. Der Indikator verharrt auf einem Niveau von -15,5 (-0,8 Punkte). Lediglich 5,7% (+1,6 Prozentpunkte) der Teilnehmer halten die aktuelle Wirtschaftslage der Schweiz für «gut», während 21,2% (+2,4 Prozentpunkte) sie als «schlecht» und 73,1% sie als «normal» einschätzen.

Inflationserwartungen nur geringfügig verändert
Die Inflationserwartungen änderten sich im Februar ebenfalls nur geringfügig. Die grosse Mehrheit der Analysten (68,6%, +1,9 Prozentpunkte) geht davon aus, dass die Inflation in den nächsten sechs Monaten auf dem derzeitigen Niveau verharren wird. Jeweils gleiche Anteile der Befragten (15,7%) erwarten den Angaben zufolge einen weiteren Rückgang bzw. einen Anstieg der Inflation. Ausserdem gehen wie bereits in den vorhergehenden Monaten die meisten der befragten Analysten (95,9%) nicht von einem Anstieg der kurzfristigen Zinsen aus, sondern erwarten implizit, dass diese noch mindestens sechs weitere Monate im Nullbereich verharren werden.

Befragte gehen mehrheitlich von stabilem EUR/CHF-Wechselkurs aus
Beim EUR/CHF-Wechselkurs erwartet die Mehrheit der Befragten (54,9%, +0,7 Prozentpunkte) einen stabile Entwicklung. 37,3% rechnen mit einer Abwertung des Frankens gegenüber dem Euro. Mit einem Rückgang von 14,5% im Januar auf nur noch 7,8% im Februar ist die Zahl der Finanzmarktexperten, die von einer künftigen Aufwertung ausgehen, erneut gesunken. Die Umfrage wurde zwischen dem 30. Januar und 10. Februar 2012 durchgeführt, 52 Analysten beteiligten sich daran. (awp/mc/ps)

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