Zürich – Die Erwartungshaltung von Ökonomen und Analysten für den weiteren Verlauf der Schweizer Konjunktur in den kommenden sechs Monaten hat sich im März leicht verbessert. Der von der Credit Suisse (CS) und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) berechnete Indikator erreichte im Berichtsmonat einen Wert von -13,5 Punkten nach -17,2 im Vormonat.
Dies teilte die Grossbank am Mittwoch mit. Das verbesserte Ergebnis resultiert hauptsächlich aus dem um 4,3 Prozentpunkte verminderten Anteil von 24,3% der Experten, die eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation erwarten. Der Anteil derjenigen Experten, die eine Verbesserung der Konjunkturdynamik prognostizieren, blieb mit 10,8% nahezu unverändert. Weiterhin erwartet die überwiegende Mehrheit der befragten Experten (64,9%) eine gleichbleibende Konjunkturdynamik. Der Credit Suisse ZEW Indikator ergibt sich aus dem Saldo der Antworten «Verbessern» und «Verschlechtern» (10,8 minus 24,3 ergibt -13,5).
Zwei Drittel schätzen Konjunkturlage als «gut» ein
Im März schätzen 67,6% (+7,6 Prozentpunkte) der Umfrageteilnehmer die Konjunkturlage als «gut» ein. 32,4% erachten das aktuelle Umfeld als «normal» und weiterhin hält es keiner der Befragten für «schlecht». Die Erwartungen hinsichtlich der künftigen Inflationsentwicklung sind der Umfrage zufolge im März weiter gestiegen. Der Anteil der Befragten, die auf 6-Monats-Sicht einen Inflationsanstieg erwarten, stieg um 16,3 Prozentpunkte auf 64,9%. Dass sich die Inflation im Vergleich zu den derzeit aussergewöhnlich tiefen Niveaus weiter reduzieren wird, erwartet inzwischen keiner der befragten Experten mehr. Insgesamt stieg der Saldo der Inflationserwartungen deutlich an und erreichte nach 42,9 Punkten im Vormonat nun 64,9 Punkte.
Vermehrt steigende Zinsen erwartet
Auch das Bild der Zinserwartungen hat sich deutlich verändert. Der Anteil der Finanzmarktexperten, die in den kommenden sechs Monaten einen Zinsanstieg erwarten, stieg stark um 21,9 Prozentpunkte auf 67,6% und lediglich noch knapp ein Drittel glaubt, dass das kurzfristige Zinsumfeld über diesen Zeithorizont unverändert bleiben wird. Der Saldo des entsprechenden Indikators steht damit bei 67,6 Punkten. Ein Anteil von 54,1% erwartet einen stabilen EUR/CHF-Wechselkurs. Sowohl die Erwartungen einer Frankenaufwertung (-12,2 Prozentpunkte) als auch die Erwartungen einer Abwertung (-10,5 Prozentpunkte) nahmen deutlich ab, sodass unter dem Strich ein leichter Rückgang des entsprechenden Saldos um 1,7 Prozentpunkte auf -18,9 Punkte resultierte. Die Umfrage wurde zwischen dem 10. und 14. März 2011 durchgeführt, 76 Analysten beteiligten sich daran. (awp/mc/ps)
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