Zürich – Die Stimmung der Finanzanalysten hat sich mit Blick auf die Schweizer Konjunktur wieder etwas stärker eingetrübt. Nach einer leichten Stabilisierung im September schätzen sie die Aussichten für das Schweizer Wirtschaftswachstum nun wieder vorsichtiger ein.
Der frühere CS-CFA-Indikator, der im September erstmals seit dem Zusammenschluss der beiden Grossbanken neu unter dem Banner der UBS veröffentlicht wurde, ist im Oktober auf -37,8 von zuvor -27,6 Punkten gefallen. Damit bleibt der Indikator bereits den 20. Monat in Folge unter null, wie aus einer Mitteilung vom Mittwoch hervorgeht.
Abwärtskorrektur der BIP-Prognose
Für das Schweizer Wirtschaftswachstum erwarten die Experten somit für die nächsten sechs Monate keine Verbesserung. Vielmehr haben sie ihre Schweizer BIP-Prognosen nach unten angepasst. Neu gehen die befragten Finanzanalysten im Schnitt von einem Wachstum von 1,0 Prozent in diesem Jahr und von 1,1 Prozent im kommenden aus.
Das sei eine deutliche Abwärtskorrektur gegenüber der Juli-Umfrage, in der sie sowohl für 2023 als auch für 2024 noch ein BIP-Wachstum von jeweils 1,4 Prozent erwartet hatten, heisst es in der Mitteilung weiter. Aber auch die Aussichten für die Eurozone und die USA schätzen sie nur moderat ein.
Ihre Inflationserwartungen haben die befragten Experten unterdessen nicht nennenswert korrigiert, nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzins im September dieses Jahres überraschend unverändert belassen hatte. Angesichts des im Sommer nachgelassenen Preisdrucks sehen die Befragten die Inflation für das laufende Jahr leicht tiefer (2,1 gegenüber 2,3 Prozent). Für 2024 rechnen sie nach wie vor mit einer durchschnittlichen Rate von 1,8 Prozent.
Vorerst keine weitere Zinserhöhung
Vor diesem Hintergrund geht die Mehrheit der Finanzanalysten davon aus, dass die Zentralbanken in der Schweiz, in der Eurozone und in den USA ihre Leitzinsen in den kommenden sechs Monaten unverändert belassen werden.
An der Befragung, welche zwischen dem 12. und 19. Oktober stattfand, nahmen laut den Angaben der UBS 37 Analysten teil. (awp/mc/pg)