Zürich – Die Erwartungshaltung von Ökonomen und Analysten für den weiteren Verlauf der Schweizer Konjunktur in den kommenden sechs Monaten hat sich im Februar leicht aufgehellt. Der von der Credit Suisse (CS) und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) berechnete Indikator erreichte im Berichtsmonat einen Wert von -17,2 Punkten nach -18,4 im Vormonat.
Dies teilte die Grossbank am Donnerstag mit. Derzeit erwartet rund jeder Zehnte (11,4%, +6,1 Prozentpunkte) der befragten Finanzmarktexperten eine Verbesserung der Konjunkturlage. Der Anteil der Experten, die von einer schwächeren wirtschaftlichen Tendenz ausgehen, stieg mit plus 4,9 Prozentpunkte auf 28,6% fast im gleichen Ausmass. Eine unveränderte Konjunkturlage erwarten 60,0% (-11,0). Der Credit Suisse ZEW Indikator ergibt sich aus dem Saldo der Antworten «Verbessern» und «Verschlechtern» (11,4 minus 28,6 sind -17,2).
Konjunktursituation mehrheitlich als «gut» beurteilt
Die Einschätzung der gegenwärtigen Konjunktursituation ist im Vergleich zum Vormonat etwas pessimistischer ausgefallen, und der entsprechende Saldo sank um 11,1 auf 60,0 Punkte. Nach wie vor beurteilt die grosse Mehrheit von 60,0% die aktuelle Lage als «gut», das Lager «normal» stieg hingegen um 11,1 auf 40%. Keiner der Befragten bezeichnete die Situation aber als «schlecht».
Inflationserwartungen nehmen zu
Die Erwartungen hinsichtlich der künftigen Inflationsentwicklung haben sich im Februar weiter erhöht. Der zugehörige Saldo stieg um 3,4 auf 42,9 Punkte. Der Anteil der Finanzmarktexperten, die in den kommenden sechs Monaten einen Inflationsanstieg erwarten, kletterte um 6,5 Prozentpunkte auf 48,6%. Dass die Inflation von den aktuell aussergewöhnlich tiefen Niveaus noch mehr zurückgehen wird, glauben lediglich 5,7% (+3,1 Prozentpunkte). Gut 45% der befragten Experten erwarten dagegen eine unveränderte Inflationsrate.
Schwindende Hoffnung auf schwächeren Franken
Der Anteil der Finanzmarktexperten, der eine Abwertung des Frankens gegenüber dem Euro erwartet, verminderte sich im Berichtsmonat um 8,5 Prozentpunkte auf 25,7%. Von einer weiteren Abwertung gehen 42,9% (+6,1 Prozentpunkte) aus. Die Umfrage wurde zwischen dem 10. und 14. Februar 2011 durchgeführt, 74 Analysten beteiligten sich daran. (awp/mc/ps)