Zürich – Die Erwartungen von Ökonomen und Analysten über den weiteren Verlauf der Schweizer Konjunktur in den kommenden sechs Monaten haben sich im September weiter verschlechtert. Der von der Credit Suisse (CS) und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) berechnete ZEW-Indikator erreichte im Berichtsmonat einen Wert von -75,7 Punkten, dies nach -71,4 im Vormonat. Bereits im Monat davor war der Index deutlich gesunken.
Der erreichte Wert ist der schlechteste seit Dezemmber 2008 und deute auf eine zunehmend pessimistische Stimmung bei den Schweizer Konjunkturerwartungen hin, teilte die Grossbank am Donnerstag mit. Laut Mitteilung gab keiner der Befragten an, für den Zeitraum von sechs Monaten eine positive Konjunkturdynamik zu erwarten. Mit 75,7% erwartet erneut die Mehrheit der Teilnehmer eine Verschlechterung der Konjunkturdynamik, während 24,3% von einer stabilen Entwicklung auf dem gegenwärtigen Niveau ausgehen. Der CS ZEW-Indikator ergibt sich aus dem Saldo der Antworten «Verbessern» und «Verschlechtern» (0,0 minus 75,7 ergibt -75,7).
Auch aktuelle Konjunktursituation schlechter eingeschätzt
Die Einschätzung der aktuellen Konjunktursituation setzt laut CS ihren Abwärtstrend der vergangenen beiden Monate ebenfalls fort. Der entsprechende Saldo steht nun bei 18,9 Punkten (–15,4). Nur noch 27,0% der Teilnehmer schätzen die aktuelle konjunkturelle Situation als «gut» ein (–10,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat). Der Anteil der Befragten, die auf 6-Monats-Sicht einen Inflationsanstieg erwarten, fiel auf 10,8% (Vormonat: 14,3%) und steht damit auf dem tiefsten Niveau seit April 2009. 43,3% der Teilnehmer erwarten keine Änderung der Inflationsrate (Vormonat: 48,6%). Der Anteil der Teilnehmer, die einen Rückgang der Inflation erwarten, steigt erneut von 37,1% im August auf nunmehr 45,9%.
Die Umfrage wurde zwischen dem 13. und 19. September 2011 durchgeführt, 40 Analysten beteiligten sich daran. (awp/mc/ps)