Konjunkturverlauf wird positiver beurteilt
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Zürich – Die Erwartungshaltung von Ökonomen und Analysten zum Schweizer Konjunkturverlauf hat sich im Dezember deutlich verbessert. Der ZEW-Indikator ist auf 16,6 von 0 Punkten im Vormonat gestiegen. Der Konjunkturausblick für die kommenden sechs Monate habe sich somit wieder aufgehellt, heisst es am Mittwoch in einer Mitteilung der Credit Suisse und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), die den Index monatlich berechnen.
Mit dem aktuellen Wert sei fast wieder das Niveau vom Oktober erreicht worden. Damals erreichte der Indikator mit +18,3 Punkten den bislang höchsten Stand des Jahres. Zum Vergleich: Im Februar, also kurz nach der Aufhebung des Mindestkurses, war er auf -73,0 Punkte abgesackt. Danach hatte er sich im Jahresverlauf fast kontinuierlich erholt – abgesehen von der deutlichen Delle im November.
Die Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage in der Schweiz hat sich ebenfalls deutlich verbessert. Sie stieg auf -2,7 von -12,2 Punkten. Die aktuelle Lage in der Eurozone wird gemäss den Angaben ebenfalls weiterhin leicht negativ eingeschätzt (-8,7), wogegen die Situation in den USA (+50,0) deutlich optimistischer gesehen wird. Die Erwartungshaltungen für die weitere Entwicklungen in der Eurozone (+41,2) und den USA (+11,8) haben sich nicht gross verändert.
Stabiler Wechselkurs erwartet
Beim Euro-Franken-Wechselkurs wird mehrheitlich eine konstante Entwicklung erwartet. 61% der Befragten erwarteten in den nächsten sechs Monaten einen stabilen Kursverlauf, heisst es weiter. Zuletzt sei dieser Wert zu Jahresbeginn so hoch gewesen – also vor Aufhebung der Euro-Untergrenze. Zum Dollar dürfte sich der Franken hingegen abwerten, 58% der Befragten rechnen damit.
Mehr Ökonomen und Analysten erwarten sinkende Zinsen
Mit Blick auf die kurzfristigen Zinsen geht die klare Mehrheit der Befragten weiterhin von unveränderten Zinsen aus. Der Anteil jener, die mit sinkenden Zinsen rechnet, habe sich allerdings deutlich erhöht, heisst es weiter.
Zunehmende Inflation
Die Inflationserwartungen gehen weiterhin von einer zunehmenden Inflation in der Schweiz aus, der entsprechende Index blieb nahezu unverändert klar im positiven Bereich. Für die Eurozone und die USA liegen die Erwartungen hinsichtlich der Inflation noch deutlicher im positiven Bereich.
Mehr oder weniger unverändert sind die Erwartungen an die Aktienmärkte. Die Mehrheit der Analysten gehe von weiter steigenden Kursen aus.
Mit Sonderfragen wurden die langfristigen Wachstums- und Inflationserwartungen abgefragt. Die häufigsten Antworten beim BIP-Wachstum waren «1,0% bis 1,5%» sowie «1,5% bis 2,0%» sowie bei der Inflation «1,0% bis 1,5%». (awp/mc/pg)