Konkursalarm in der Zentralschweiz
Urdorf – In den ersten vier Monaten des Jahres 2015 kam es in der Schweiz zu 1‘415 Konkurseröffnungen über zahlungsunfähige Unternehmen. Dies ist eine Zunahme um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr. Einen deutlichen Zuwachs bei den Firmenpleiten gab es in der Zentralschweiz (+34%) sowie in der Nordwestschweiz (+17%). Viel besser steht demgegenüber der Südwesten der Schweiz da (-19%). Zusätzlich zu den 1‘415 Insolvenzfällen wurden 482 Unternehmen als Karteileichen gemäss OR Artikel 731b aufgelöst, was zu einem Total von 1‘897 Konkursverfahren führte. Dies geht aus einer am Freitag veröffentlichten Erhebung des Wirtschaftsinformationsdienstes Bisnode D&B hervor.
Während die Firmenpleiten leicht anstiegen, waren die Unternehmensgründer offenbar zurückhaltender als auch schon: So sanken die Neueintragungen von Unternehmen ins Handelsregister um drei Prozent auf 13‘662 Fälle. Sämtliche Regionen der Schweiz weisen hier einen Rückgang auf, wobei dieser im Tessin mit einer Abnahme um zehn Prozent am deutlichsten ist.
Firmenkonkurse von Januar bis April2015
Von Januar bis April2015 stieg die Anzahl der Firmeninsolvenzen gegenüber der Vorjahresperiode um ein Prozent an.Insgesamt wurde in der Schweiz über 1‘415 Unternehmen ein Konkursverfahren wegen Zahlungsunfähigkeit eröffnet. Besonders stark war die Zunahme der Konkurse in der Zentralschweiz mit einem Anstieg von34 Prozent, wobei hier besonders die Kantone Schwyz, Zug und Luzern beitrugen. In der Nordwestschweiz stiegen die Konkursfälle um 17 Prozent und in der Ostschweiz um acht Prozent. Im Espace Mittelland sowie in Zürich stagnierten die Firmenpleiten auf dem Vorjahresniveau. Zu einer leichten Abnahme der Konkurse kam es im Tessin mit einem Rückgang um ein Prozent. Deutlich besser als im Vorjahr steht die Südwestschweiz da, wo die Zahl der Konkurseröffnungen um ganze 19 Prozent zurück ging.
Firmenkonkurse im April 2015
Im April2015 kam es in der Schweiz zu 340Firmenpleiten. Gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht dies einer Zunahme um 18 Prozent.
Auflösungen nach OR 731
Beim „Konkursverfahren ohne Konkurseröffnung“ gemäss Obligationenrecht Artikel 731b können seit Anfang 2008 Firmen gemäss dem Konkursverfahren aufgelöst werden, ohne dass eine Zahlungsunfähigkeit vorliegt. Meist handelt es sich dabei um „Karteileichen“, also um nicht mehr aktive Unternehmen. Somit ist also neben dem Konkurs durch Insolvenz auch ein Konkurs durch Organisationsmangel möglich.
In den ersten vier Monaten 2015 gingen in der Schweiz 1‘897 Unternehmen in ein Konkursverfahren. Davon kamen 1‘415 Fälle durch Insolvenz und 482Fälle durch die Anwendung von OR Artikel 731b zustande.Die Konkurseröffnungen durch Organisationsmängel machten somit 25Prozent aller Konkurse aus. Die Zahl der Konkursverfahren ohne Konkurseröffnung gemäss OR 731b nahm im Vorjahresvergleich gesamtschweizerisch um 13Prozent ab.
Firmengründungen von Januar bis April2015
Drei Prozent weniger Neugründungen im Vergleich zum Vorjahr: Dies ist die Bilanz der ersten vier Monate im Jahr 2015. In fast allen Regionen der Schweiz nahm dieser Wert ab, am stärksten im Tessin (-10%), gefolgt von der Zentralschweiz (-5%) sowie Espace Mittelland, Nordwestschweiz und Ostschweiz (je -4%). Leicht zurück gingen die Neueintragungen in Zürich (-1%), während sie in der Südwestschweiz leicht anstiegen (+1%).
Firmengründungen im April 2015
Im April dieses Jahreswaren die Firmengründer in der Schweiz weniger aktiv als vor einem Jahr. Die Neueintragungen sanken im Vergleich um drei Prozent auf 3‘408 neu im Handelsregister eingetragene Unternehmen. (Bisnode D&B/mc/ps)