Konsumenten halten sich weiter zurück

Konsum

Für Nahrungsmittel zahlen Schweizerinnen und Schweizer 73% mehr als im EU-Durchschnitt. (Foto: Pixabay)

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Bern – Die Stimmung der Schweizer Konsumenten verharrt unter dem langfristigen Durchschnitt. Einzig bei den Preisen erwarten die Befragten einen stärkeren Anstieg als noch im ersten Quartal.

Zwischen April und Juli veränderte sich der Schweizer Konsumentenstimmungsindex nicht. Er liegt nach wie vor bei -15 Punkten und damit unter dem langfristigen Mittel von -9 Punkten, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilt.

Nullsummenspiel
Der Index berechnet sich aus den Antworten auf vier spezifischen Fragen. In der Summe hielten sich die Veränderungen gegenüber der letzten Erhebung im April die Waage. Befragt wurden 1200 Personen im Juli.

Die Beurteilung der allgemeinen Wirtschaftslage ist nach wie vor pessimistisch, aber etwas weniger stark als im April. Auch die Einschätzung zur erwarteten Arbeitslosigkeit hat sich leicht verbessert. Auf der anderen Seite ist die Einschätzung zur künftigen finanziellen Situation des eigenen Haushalts etwas pessimistischer. Auch die Sparmöglichkeiten in den kommenden 12 Monaten werden geringer eingestuft.

Höhere Preise erwartet
Nicht in die Berechnung des Konsumentenstimmungsindex eingeflossen, ist die Einschätzung über die Preisentwicklung. Doch gerade hier zeigen sich bei den Antworten die markantesten Veränderungen. So beurteilen die Befragten die Preiserhöhungen in den vergangenen 12 Monaten als deutlich stärker als noch im April. Auch in den kommenden 12 Monaten werden stärkere Preissteigerungen erwartet.

Die unveränderte Konsumentenstimmung kontrastiert auf den ersten Blick mit den jüngst publizierten Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zum Detailhandel, die für den Juni einen markanten Rückgang auswiesen.

Die beiden Auswertung lassen sich aber nicht direkt vergleichen. Der Konsumentenstimmungsindex zeigt indes ein breiteres Bild als die BFS-Zahlen und beschränkt sich nicht nur auf den Detailhandel. Zudem beziehen sich die Detailhandelsumsätze allein auf die Situation in der Schweiz, wogegen beim Konsumentenstimmungsindex Einkaufstourismus und Auslandbestellungen nicht zum Ausdruck kommen. (awp/mc/pg)

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