Konsumenten-Umfrage: Weihnachts-Shopping trotzt Krise
Zürich – Die Konsumenten in der Schweiz lassen sich von düsteren Konjunkturprognosen nicht beirren und wollen für ihre Weihnachtsgeschenke tiefer in die Taschen greifen als noch letztes Jahr. Im Durchschnitt planen sie, 271 Franken für Geschenke auszugeben, 13 Franken oder 5 Prozent mehr als im Vorjahr.
Das meiste Geld wollen die Befragten für Bücher, Geldgeschenke, Geschenkgutscheine, und Kleidung ausgeben. Dabei achten sie vor allem auf Qualität und Funktionalität der Produkte. Zudem bewerten die Konsumenten die Kriterien Umweltschutz und Herkunft höher als Wert und Marke. Am liebsten shoppen die Schweizer zu Weihnachten in Fachgeschäften: Dorthin fliesst über die Hälfte (60 Prozent) des diesjährigen Weihnachtsbudgets. Auf Zuwachsraten können sich auch Online-Händler einstellen (+2 Prozent), während Einkaufszentren rückläufige Umsätze drohen (-15 Prozent).
Krise beim Einkaufsbummel noch nicht spürbar
271 Franken wollen die Schweizer durchschnittlich in diesem Jahr für Weihnachtsgeschenke ausgeben, 5 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders spendabel sind die Konsumenten in der Genfersee-Region (durchschnittlich 303 Franken). In der Zentralschweiz hingegen sind die Befragten eher zurückhaltend (202 Franken). Die im Vergleich zum Vorjahr grosszügigere Budgetierung für Weihnachtsgeschenke bestätigt sich über alle Altersgruppen. Lediglich die Konsumenten bis 35 Jahre machen starke Einschnitte bei ihren Geschenkausgaben: von 244 Franken im Vorjahr auf 195 Franken für 2012 (-20 Prozent). «Die Ergebnisse zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft sind ein Lichtblick für den Schweizer Detailhandel, der aufgrund des starken Schweizer Franken und der strukturellen Veränderung im Konsumverhalten schon markant unter Druck steht», sagt Martin Gröli, Leiter Retail & Consumer Products von Ernst & Young Schweiz.
Fachhandel profitiert in allen Altersgruppen
Ihre Geschenkkäufe wollen die Schweizer aller Altersgruppen in erster Linie in spezialisierten Fachgeschäften beziehungsweise in grossen Fachmärkten tätigen. Im Durchschnitt lassen sie über die Hälfte ihres Weihnachts-Budgets im Fachhandel liegen: 60 Prozent oder 163 Franken. Im Vorjahr waren es lediglich 125 Franken oder 49 Prozent. Weitere 18 Prozent der Weihnachtsausgaben landen bei Kaufhäusern, 12 Prozent im Online-Handel. Die Kaufhäuser/Einkaufszentren müssen dabei über alle Altersgruppen hinweg starke Einbussen hinnehmen: waren es im Vorjahr durchschnittlich 85 Franken, so sind es 2012 lediglich noch 48 Franken, was einem Minus von 15 Prozent entspricht. Beim Online-Handel hingegen geht es weiter aufwärts: von 26 Franken auf aktuell 32 Franken. Der Online-Handel legt in allen Altersgruppen zu, mit Ausnahme der bis 35-jährigen, wo er aber mit aktuell 15 Prozent (Vorjahr 17 Prozent) bereits besonders stark vertreten ist. «Der Fachhandel ist bei Weihnachtseinkäufen ein sehr beliebtes Shopping-Ziel – und kann sich in diesem Jahr wesentlich bessere Chancen ausrechnen als 2011. Die Konsumenten schätzen fachkundige Beratung und eine gute Auswahl, die sie vor Ort intensiv begutachten und testen können», sagt Martin Gröli. «Wenn das nicht gegeben ist, dann ist der Weihnachtsbummel am Bildschirm die unkomplizierte und günstige Alternative. Der Online-Handel ist dementsprechend der zweite Gewinner unter den Vertriebswegen. Die Einbussen in den Kaufhäusern/Einkaufszentren zeigen jedoch, dass der Detailhandel Schweiz vor grossen Herausforderungen steht. Hier sind Innovationen und originelle Formate gefragter denn je.»
Starker Schweizer Franken erschwert das Weihnachtsgeschäft weiterhin
Aufgrund des starken Schweizer Franken planen 33 Prozent (Vorjahr 32 Prozent) der Befragten, die Weihnachtseinkäufe teilweise im Ausland zu tätigen. 12 Prozent (Vorjahr 7 Prozent) geben an, den Grossteil ihrer Geschenke nicht in der Schweiz zu kaufen. (E&Y/mc/hfu)
Informationen zur Studie
Die vorliegende Studie basiert auf einer Befragung von 500 volljährigen Konsumenten in der Schweiz. Die telefonischen Interviews erfolgten Ende Oktober 2012. Die Befragung wurde durch ein unabhängiges Marktforschungsinstitut im Auftrag von Ernst & Young durchgeführt. Gegenstand der Befragung waren ausschliesslich geplante Käufe von Weihnachtsgeschenken, nicht das generelle Konsumverhalten in der Vorweihnachtszeit. Ergebnisse vergleichbarer Studien aus den Jahren 2009 bis 2011 wurden – wo sinnvoll und aussagekräftig – ebenfalls aufgeführt.
Über Ernst & Young
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