Neuenburg – Die Inflation in der Schweiz ist im April 2020 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Hintergrund sind eine Reihe von Faktoren im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und deren Bekämpfung.
Das Preisniveau gemessen am Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) ist im April gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent auf 101,3 Punkte gesunken, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag Donnerstag mitteilte. Innert Jahresfrist ging das Preisniveau deutlich um 1,1 Prozent zurück.
Damit liegen die für den Berichtsmonat ausgewiesenen Werte am tieferen Rand der Erwartungen. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang der Jahresteuerung im Bereich von -0,7 bis -1,1 Prozent gerechnet.
Starker Preisrückgang bei Importgütern – teures Gemüse und WC-Papier
Der Rückgang der Monatsteuerung um 0,4 Prozent ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, unter anderem auf die tieferen Preise für den Luftverkehr. Die Preise für Hotelübernachtungen, Pauschalreisen und für Treibstoffe sind ebenfalls gesunken. Die Preise für Gemüse und Bekleidung sind hingegen gestiegen.
Bei den Importgütern war der Preisrückgang mit 1,0 Prozent deutlich stärker als bei den Inlandgütern mit -0,2 Prozent. Im Jahresvergleich fällt der Preisrückgang bei den Importen mit -3,9 gegenüber -0,1 Prozent noch deutlicher aus.
Zum grössten Teil dürfte dies dem Preiszusammenbruch der Erdölprodukte geschuldet sein. Diese verbilligten sich auf Monatssicht um 5,7 Prozent und auf Jahressicht gar um 16,7 Prozent.
Stärkere Preisaufschläge stellte das BfS unter anderem bei Gemüse, Damenbekleidung, Mineralwasser und bei Papierwaren für die Körperpflege fest.
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI), anhand dessen die hiesige Teuerung mit jener in den europäischen Ländern verglichen werden kann, stieg im April 2020 gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent 100,87 Punkte. Auf Jahressicht entspricht dies einer Veränderungsrate von -1,0 Prozent. (awp/mc/ps)