Bern – Die Stimmung der Konsumenten in der Schweiz hat sich in den letzten drei Monaten etwas verschlechtert. Gemäss der jüngsten, quartalsweise durchgeführten Umfrage sank der sogenannte Index der Konsumentenstimmung im April gegenüber Januar um 5 auf -8 Punkte.
Er liegt damit praktisch auf dem langjährigen Mittelwert (-9 Punkte), wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilte. Der Rückgang gegenüber dem Januar geschehe auf einem verhältnismässig hohen Niveau: In den sechs Quartalen zuvor habe der Index der Konsumentenstimmung durchwegs deutlich tiefere Werte verzeichnet.
Die Detailauswertung zeigt, dass die Konsumenten vor allem etwas weniger optimistisch sind bezüglich der Aussichten für die Schweizer Konjunktur. Dieser Teilindex ging laut den BFS-Zahlen auf 5 von 14 Punkten zurück, übertrifft den langjährigen Mittelwert (-10 Punkte) aber nach wie vor deutlich. Somit würden die Konsumenten weiterhin eine Erholung der Schweizer Wirtschaft erwarten, folgert das Seco.
Politische Unsicherheit
Laut den Bundesökonomen dürfte die politische Unsicherheit auf internationaler Ebene (z.B. Ausrichtung der US-Wirtschaftspolitik, Modalitäten des Brexit, Wahlen in Europa) für den leichten Rückgang verantwortlich sein, allenfalls auch die Ablehnung der USR III an der Urne im vergangenen Februar. Darüber hinaus könnte das eher enttäuschende Wirtschaftswachstum in der Schweiz am Jahresende 2016 eine Rolle gespielt haben, wie es heisst.
Die drei übrigen Fragen, die in den Index der Konsumentenstimmung einfliessen, wurden derweil nicht wesentlich anders bewertet als im Januar. Der Teilindex zur erwarteten Arbeitslosigkeit etwa verharrte bei 48 Punkten; die Arbeitsmarktaussichten würden demnach weiterhin als durchschnittlich beurteilt (langjähriger Mittelwert: 51 Punkte), so das BFS.
Tendenziell leicht verschlechtert haben sich seit Januar die Erwartungen zur finanziellen Lage der Haushalte. Der entsprechende Teilindex ging auf -3 von 0 Punkten zurück, liegt damit aber weiterhin nahe dem langfristigen Mittelwert (2 Punkte). Auch die Frage nach den erwarteten Sparmöglichkeiten wurde laut BFS im April etwas weniger optimistisch beantwortet. Dieser Teilindex lag im Januar noch auf dem langfristigen Mittelwert (21 Punkte) und im April mit 15 Punkten nun etwas darunter.
Kein guter Zeitpunkt für Anschaffungen
Des Weiteren gehen die Haushalte gemäss der Umfrage nicht davon aus, dass derzeit ein besonders guter Zeitpunkt für grössere Anschaffungen ist. Der entsprechende Index ist auf -6 von 4 Punkte gesunken und liegt damit auf dem langjährigen Mittelwert. Praktisch unverändert gegenüber Januar waren im April hingegen die Indizes zur vergangenen Wirtschaftsentwicklung, zur Arbeitsplatzsicherheit sowie zur Entwicklung der Preise in den vergangenen und in den kommenden zwölf Monaten. (awp/mc/ps)