Konsumlaune der Schweizer Bevölkerung trübt sich ein
Zürich – Im Mai ist der UBS-Konsumindikator von 1,37 auf 1,05 Punkte gefallen. Die UBS erwartet trotzdem, dass der Konsum dieses Jahr die wichtigste Stütze der Konjunktur wird.
Mit einem Minus von 0,32 Punkten gab der UBS-Konsumindikator im Mai einen grossen Teil des kräftigen Anstiegs der beiden Vormonate wieder preis. Für den Rückgang verantwortlich war in erster Linie der rückläufige Geschäftsgang im Detailhandel. Zudem ist bei den Immatrikulationen von Neuwagen eine Abflachung zu beobachten. Dies erstaunt nicht, liegt doch die Zahl der monatlichen Immatrikulationen saisonbereinigt mit über 28’000 seit mehreren Monaten über dem bisherigen Höchststand von 1999.
Seco-Schätzungen gehen von 2 % BIP-Wachstum im 1. Quartal aus
Die jüngsten Schätzungen des Seco zeichnen ein überraschend starkes Bild der Schweizer Wirtschaft: Das Bruttoinlandprodukt (BIP) nahm im ersten Quartal 2012 teuerungsbereinigt um 2,0% zum Vorjahr zu. Als Hauptstütze der Wirtschaft trug der Konsum drei Viertel zum BIP-Wachstum bei. Mit einem Anstieg von 1,8% entwickelte sich der Privatkonsum im Anfangsquartal deutlich besser als der vom UBS-Konsumindikator implizierte Wert. Der starke Franken, fallende Konsumentenpreise und die hohe Zuwanderung können dazu führen, dass der UBS-Konsumindikator die tatsächliche Konsumentwicklung unterschätzt.
Binnenwirtschaft dürfte weiter überdurchschnittlich wachsen
UBS hat jüngst die Prognosen für das Schweizer Wirtschaftswachstum angehoben und rechnet neu mit einem BIP-Wachstum von 1,3% (bisher 0,9%) und einem Wachstum des Privatkonsums von 1,9% (bisher 1,1%) in diesem Jahr. Die Binnenwirtschaft, insbesondere der Konsum, dürfte weiterhin überdurchschnittlich wachsen und die leidenden Exporte teilweise kompensieren. Der Rückgang des UBS-Konsumindikators im Mai ändert nichts an unserer Einschätzung der Schweizer Wirtschaft. (UBS/mc/pg)