Stefan Pfister, CEO KPMG Schweiz. (Bild: KPMG)
Zürich – Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG Schweiz hat in seinem Geschäftsjahr 2014/15 deutlich zulegen können. Man habe in allen Sparten Rekordergebnisse erzielt und den Marktanteil weiter erhöht, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung vom Dienstag.
Der Nettoumsatz des Prüfungs- und Beratungsunternehmens erhöhte sich in dem per Ende September abgeschlossenen Geschäftsjahr um 3,6% auf 401,9 Mio CHF. Der Bruttoumsatz, der auch die in der Schweiz fakturierte Fremdleistungen anderer KPMG-Ländergesellschaften umfasst, nahm gar um 8,9% auf 541,0 Mio CHF zu.
Audit unter dem Eindruck der Aufhebung des Euro-Mindestkurses und der Umsetzung der Minder-Initiative
Die Sparte Audit legte mit einem Anstieg um 1,2% auf 200,0 Mio CHF am langsamsten zu – angesichts des gesättigten Markts zeigt sich die KPMG damit aber zufrieden. Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses habe unmittelbar Überprüfungen von Bewertungen und Geschäftsplänen zur Folge gehabt, so das Unternehmen. Ins vergangene Geschäftsjahr fiel aber auch die Umsetzung der Minder-Initiative, welche laut KPMG für börsenkotierte Unternehmen wie auch für die Prüfer einen erheblichen Mehraufwand mit sich brachte.
Deutliches Wachstum im Steuerberatungsgeschäft
Erneut deutlich wachsen konnte die Sparte Tax mit einem Nettoumsatz von 116 Mio CHF (+5,6%). Unternehmen hätten das Bedürfnis gehabt, die möglichen Konsequenzen der laufenden Unternehmenssteuerreform III aber auch etwa die OECD-Massnahmen gegen Steuervermeidung (Base-Erosion-and-Profit-Shifting) zu verstehen. Das Steuerberatungsgeschäft profitierte zudem von den immer schärferen Transparenz- und Compliance-Erfordernissen. So müssten Banken zunehmend Transparenz über ausländische Bankkunden und deren Aktiven bieten.
Digitalisierung befeuert Sparte Advisory
Die Sparte Advisory (Nettoumsatz +6,9% auf 85,9 Mio CHF) profitierte laut KPMG vor allem von Treibern technologischer Natur. So habe die Digitalisierung mittlerweile praktisch alle Branchen erfasst. Aber auch Transaktionsberatungen seien trotz eines verhaltenen Schweizer M&A-Markts sehr gefragt gewesen. Verschärfte Regulierungen und der erhöhte Druck von Regulatoren und Behörden führten zu einer grossen Nachfrage nach Beratung, insbesondere in der Finanzdienstleistungs- und Life-Science-Industrie. Schliesslich führte auch hier die Frankenstärke zu einer grösseren Nachfrage nach Beratungsleistungen. (awp/mc/pg)