KPMG: Wirtschaftskriminelle sind meist männlich, 46 bis 55 Jahre alt und Kadermitglied

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Zürich – Der typische Wirtschaftsdelinquent in der Schweiz ist männlich, zwischen 46 und  55 Jahre alt und Mitglied des Kaders. Sein kriminelles Wirken wird dabei immer häufiger durch die Technologie unterstützt: Wie eine aktuelle internationale Forensik-Studie von KPMG zeigt, waren von 750 Betrugsfällen in 78 Ländern 24% stark durch technologische Mittel begünstigt.  

Wirtschaftskriminalität richtet weltweit jährlich einen Schaden in Milliardenhöhe an. Auch in der Schweiz leiden zahlreiche Unternehmen unter solchen kriminellen Aktivitäten. Doch wie sieht der typische Täter aus? KPMG hat dies im Rahmen einer internationalen Studie analysiert. Für die Schweiz zeichnet sich das folgende Bild:

Eigenschaften des typischen Wirtschaftsdelinquenten in der Schweiz

Allgemeine internationale Erkenntnisse zu den Tätern 

Mehr Technologie auf beiden Seiten
Mit zunehmendem technologischem Fortschritt steigt auch das Missbrauchspotenzial: Während die Täter bereits heute schon sehr wirksam technologische Werkzeuge einsetzen, tun Unternehmen erst wenig, um ihrerseits mit technologischen Mitteln die Kriminalität einzudämmen. Davor warnt Philippe Fleury, Leiter Forensik von KPMG Schweiz: «Der Einsatz von Technologien in der Wirtschaftskriminalität wird weiter ansteigen. Für Unternehmen sind daher Gefahrenüberwachungssysteme und Datenanalysen heute ein Muss, um unregelmässiges oder verdächtiges Verhalten rechtzeitig aufzuspüren.»

In der Schweiz wie auch weltweit nutzen technisch versierte Betrüger technologische Mittel auf vielfältige Weise für die Ausübung ihrer Machenschaften. Von allen in der Schweiz untersuchten Fällen mit technologischem Einsatz betrafen rund 27% Rechnungsdokumente mit falschen oder irreführenden Angaben und 27% die Erstellung von betrügerischen E-Mails. Weitere 9% betrafen den Missbrauch bestehender Zugriffsrechte auf Computersysteme.

Wachsende Bedrohung durch schwache Kontrollen Für 64% aller Wirtschaftsdelinquenten sind schwache interne Kontrollen ein wichtiger Treiber, der offenbar an Bedeutung gewinnt: Die Zahl der Betrüger, deren kriminelles Handeln wesentlich durch schwache Kontrollen begünstigt wird, hat gegenüber 2013 stark von 18% auf 27% zugenommen.

Doch auch die beste Kontrolle schützt nicht gänzlich vor Wirtschaftsbetrügereien: In 16% der untersuchten Fälle konnten Kontrollsysteme umgangen werden. Bei weiteren 20% spielten diese wiederum gar keine Rolle; die Täter liessen sich durch die Kontrollmechanismen nicht abschrecken und führten ihre Betrügereien ohne Rücksicht auf diese durch.

Profile of a Fraudster

Methodik
KPMG hat zwischen März 2013 und August 2015 weltweit Betrugsermittlungsdaten erhoben. Insgesamt wurden 750 Täter analysiert, die an Betrugsfällen in 78 Ländern beteiligt waren. Die Studie untersuchte Fälle von Wirtschaftskriminalität, bei denen die Täter wie auch nähere Einzelheiten zur jeweiligen Tat bekannt waren. Der Bericht knüpft an eine ähnliche KPMG Studie aus dem Jahr 2013 an.

KPMG Schweiz
KPMG Schweiz gehört mit rund 1’700 Mitarbeitenden an 11 Standorten zu den führenden Anbietern von Audit, Tax und Advisory: Audit zur Schaffung von Transparenz und Vertrauen im Zeichen der Corporate Governance, Tax und Advisory Services für eine erfolgreiche und ganzheitliche Unternehmensführung. KPMG Schweiz erwirtschaftete 2015 einen Nettoumsatz von CHF 402 Millionen.

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