Kudelski 2012: Rückkehr in Gewinnzone
Kudelski-Konzernchef André Kudelski.
Cheseaux-sur-Lausanne – Das IT-Sicherheitsunternehmen Kudelski hat im vergangenen Geschäftsjahr etwas weniger Umsatz erzielt, aber dank Sparbemühungen wieder zurück in die Gewinnzone gefunden. Das Management zeigt sich deshalb auch zufrieden und sieht für die Aktionäre eine doppelt so hohe Dividende vor wie im Vorjahr.
Die Gruppe hat im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von 860,3 Mio CHF erzielt, was einer Abnahme von 4,0% entspricht. Der EBIT vor Restrukturierungen stieg um knapp 92% auf 67,7 Mio CHF, wie der Technologiekonzern am Donnerstag mitteilte. Der EBIT nach Restrukturierungskosten betrug 35,7 Mio CHF – fast 41% höher als im Vorjahr. Der zurechenbare Gewinn an die Aktionäre belief sich auf 16,3 Mio CHF nach einem Verlust von 18,1 Mio CHF im Vorjahr. Unter dem Strich ergab sich ein Gewinn von 16,1 (VJ Verlust 17,7) Mio CHF. Der operative Cash Flow betrug 110,5 Mio CHF und stieg damit 23,8 Mio CHF.
Damit hat Kudelski die Markterwartungen beim Gewinn und EBIT etwas übertroffen, jedoch beim Umsatz leicht verfehlt. Analysten hatten durchschnittlich (AWP-Konsens) mit einem Reinergebnis von 15,2 Mio CHF, einem EBIT vor Restrukturierung von 59,4 Mio und einem Umsatz von 867,2 Mio CHF gerechnet.
Stärkerer Greenback hilft
Mit dem im Oktober 2011 auferlegte Kostensparprogramm vermochte die Gruppe 2012 einen Einsparungseffekt von 71 Mio CHF zu erzielen (Total: 86,8 Mio). Die Unternehmensleitung nennt diese Massnahmen auch als Hauptgrund für die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Sukkurs erhielt Kudelski auch vom kräftigeren US-Dollar sowie einzelnen Währungen in Schwellenländern.
Belegschaft reduziert
Im Zuge der Restrukturierung reduzierte sich die Belegschaft um 137 Personen gegenüber Ende 2010. Ende 2012 zählte das Unternehmen 2’931 Vollzeitstellen nach 2’999 ein Jahr zuvor.
Im Hauptsegment «Integrated Digital TV» erreichte die Gruppe einen Umsatz von 645,2 Mio CHF, was einer Abnahme von 3,4% entspricht. Beim Unternehmensteil «Public Access» erzielte die Gesellschaft einen Erlös von 202,7 Mio CHF und damit ebenfalls eine leichte Einbusse (-4,1%).
Dividende verdoppelt
Den Aktionären soll je Inhaberaktie eine Dividende von 0,20 CHF (0,10) und von 0,02 CHF (0,01) je Namenaktie ausgeschüttet werden. Gegenüber AWP sagte CEO André Kudelski, die Erhöhung solle als positives Zeichen an die Aktionäre gewertet werden. Zudem lasse der gesunde Bestand an liquiden Mittel eine höhere Ausschüttung zu.
Im laufenden Jahr rechnet Kudelski mit einem Umsatz zwischen 860 bis 885 Mio CHF sowie einem EBIT von 60 bis 75 Mio CHF. Das Umsatzwachstum soll gemäss dem Konzern primär von neuen Digital-TV-Lösungen, NagraID Sicherheitskarten und auch dem neuen Cybersecurity-Geschäft kommen. Das Unternehmen verhehlt aber nicht, dass in den europäischen Kernmärkten das Digital-TV-Geschäft weiterhin vom schwachen Umfeld tangiert wird. (awp/mc/pg)